Bei strahlendem Sonnenschein standen die Ritter Spalier. Und die Zuschauer in der vollen Arena auf Schloss Kaltenberg jubelten, als Luitpold Prinz von Bayern und Augsburger Allgemeine-Chefredakteurin Andrea Kümpfbeck in die Manege traten. Sie waren am letzten Sonntag des Turniers geladen, um den neuen Gauklerkönig zu ehren. Dieses Jahr ging der von Silberschmied Roman Zanker handgefertigte Gauklerstab aus Messing und Holz an den Wahl-Augsburger Fabio Esposito. Der wurde bereits 2017 ausgezeichnet, mit einem Sieg heuer habe er jedoch nicht gerechnet, sagte er.
Insgesamt zehn Einzelkünstler und Gruppen standen in einem Online-Voting zur Wahl. Am Ende der Abstimmung erreichte der Feuerkünstler, Comedian und Gaukler Fabio Esposito den ersten Platz. Bei den Ritterspielen ließ er seinen italienischen Charme spielen, jonglierte mal eben nebenbei mit Messern, spuckte Feuer und machte Musik. In Offenburg im Schwarzwald aufgewachsen, zog es den Deutsch-Italiener vor etwa 25 Jahren in die Fuggerstadt. Über einen Freund sei er nach Augsburg gekommen, sagte er 2017 unserer Redaktion, nachdem er sich damals das Narrenzepter von Schloss Kaltenberg „ergaukelt“ hatte.
Chefredakteurin Andrea Kümpfbeck überreicht Gauklerstab
Damit gerechnet habe er dieses Jahr nicht, betonte der 47-Jährige nach der Übergabe. „Für sich selbst hofft natürlich jeder.“ Den zweiten Platz bei der diesjährigen Abstimmung, bei der die Augsburger Allgemeine den „Gauklerkönig 2024“ gesucht hatte, erreichte der „Kaltenberger Totentanz“. „Es waren auch dieses Jahr wieder so viele gute Künstlerinnen und Künstler vor Ort“, sagte Esposito. Seine Show beschrieb er als „ziemlich frech“. Er möge es, die Leute „in Atem“ zu halten, „ich versuche jedoch immer oberhalb der Gürtellinie zu bleiben“. Das Ziel, das er mit seinen Auftritten verfolge, sei, die Zuschauer aus dem Alltag zu entführen. „Wenn das Adrenalin strömt, macht es mir am meisten Spaß.“
Nach der Übergabe des Gauklerstabs ehrte Schirmherr Luitpold Prinz von Bayern auch die Hexe Walpurga und bedankte sich für ihr 40-jähriges Dabeisein beim Ritterturnier. „Mich freut es sehr, dass so viele Gaukler jedes Jahr aufs Neue dabei sind“, sagte er. Zudem bedankte er sich bei allen hinter den Kulissen für die gelungenen Ritterspiele. Auch Ritterturnier-Sprecher Markus Wiegand blickte im Gespräch auf erfolgreiche drei Wochen zurück. Er sei sehr zufrieden mit den Spielen, „die Stimmung war sehr gut, und auch mit dem Wetter hatten wir Glück“. Insgesamt, so Wiegand, seien etwas mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher gekommen. „Damit haben wir unser Ziel erreicht. Ein tolles Jahr!“
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