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Kältewelle in Bayern: Was Kälte mit unserem Körper macht

Kältewelle in Bayern

Was Kälte mit unserem Körper macht

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    Wer bei Minustemperaturen aus dem Haus geht, sollte Mütze und Schal nicht vergessen.
    Wer bei Minustemperaturen aus dem Haus geht, sollte Mütze und Schal nicht vergessen. Foto: Martin Gerten, dpa (Symbol)

    Frostige Temperaturen um minus zehn Grad erwarten die Menschen in Bayern derzeit, wenn sie frühmorgens oder spätabends aus dem Haus gehen. Wie wirkt sich diese Eiseskälte auf den Körper aus - und ist das Risiko krank zu werden jetzt besonders hoch?

    Risikopatienten: Grundsätzlich ist die Kälte nicht gefährlich, sagt der Chef der schwäbischen Hausärzte, Dr. Jakob Berger. Anders sei das allerdings für Herzpatienten und Asthmatiker. Bei ihnen können sich die Symptome bei klirrender Kälte verschlimmern. "Asthmatiker sollten sich besser einen Schal vor die Nase binden, damit die Luft vor dem Einatmen schon etwas angewärmt wird", rät der Mediziner aus Herbertshofen im Kreis Augsburg.

    Auch Menschen, die an Angina Pectoris leiden, einer mangelhaften Sauerstoffversorgung der Herzkranzgefäße, spüren bei Kälte verstärkt einen Schmerz in der Brust. Betroffenen empfiehlt Berger deshalb, wenig nach draußen zu gehen und sich vor allen Dingen nicht anzustrengen. Die Stiftung Kopfschmerz aus Marburg teilt außerdem mit, dass bei Kälte mehr Menschen unter Kopfschmerzen leiden. Das liege daran, dass die Kopfmuskeln bei Kälte schneller verkrampfen. Wer empfindlich reagiert, sollte deshalb starke Temperaturschwankungen meiden und eine Mütze tragen.

    Darum ist das Risiko einer Blasenentzündung im Winter besonders hoch

    Warme Kleidung: Wer im Freien unterwegs ist, sollte das generell nicht ohne Mütze, Schal und warme Schuhe tun. Berger appelliert vor allem an junge Menschen, bei Minusgraden nicht in Turnschuhen aus dem Haus zu gehen. "Kalte Füße schwächen die Immunabwehr", sagt er. Gerade bei jungen Frauen steige dadurch das Risiko für eine Blasenentzündung. Ihnen rät er außerdem Handschuhe zu tragen, da junge Frauen häufig zu einem niedrigen Blutdruck neigten und bei ihnen deshalb schnell Durchblutungsstörungen auftreten könnten.

    Hautpflege: Fettcremes oder Vaseline sorgen dafür, dass die Haut im Gesicht und an den Händen nicht aufreißt, erklärt der Arzt. Skifahrer sollten außerdem auf ausreichend Sonnenschutz achten.

    Gesund durch die Kältewelle: Diese Lebensmittel stärken das Immunsystem

    Ernährung: Einer Erkältung vorbeugen kann man durch vitaminreiche Ernährung, sagt Berger. Zitrusfrüchte beispielsweise seien ideal, um das Immunsystem zu stärken. Mit warmen Getränken wie heißem Zitronenwasser und Tees sowie Suppen sei man gut aufgestellt. Vitamin-C-Präparate sind dem Arzt zufolge nicht notwendig - besser sei es, ausreichend Früchte zu essen. Von Obst in gebrannter Form rät er dringend ab - Schnaps oder generell Alkohol wärmt nicht, sondern weitet die Gefäße. Dadurch könne die Kälte den Körper besser angreifen, er kühlt also schneller aus.

    Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt zudem, Nüsse, Samen, gedünstetes Gemüse oder Getreidesorten wie Hirse oder Hafer zu sich zu nehmen, da sie eine wärmende Wirkung haben. „Gewürze wie Ingwer, Kardamom oder Chili helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln“, sagt die Ernährungsexpertin. Viele Gewürze sollten aber erst nach dem Kochen ins Essen gegeben werden, weil sie beim Erwärmen ihre Wirkung verlieren.

    Abhärten: Um Erkältungen zu vermeiden, hilft auch Abhärtung. Neben Wechselduschen seien Kneippsche Kniegüsse eine gute Methode, um das Immunsystem zu stärkten, sagt Berger. Das müsse man aber regelmäßig machen - und nur dann, wenn man vorher nicht ohnehin schon kalte Füße hat. Wer trotzdem nicht darauf verzichten möchte, sollte die Füße vorher in warmem Wasser baden. Bei einem kalten Knieguss hat das Wasser zwischen zehn und 14 Grad.

    Infekt auskurieren: Hat es einen doch erwischt, rät Berger dazu, bei Fieber die Bettruhe einzuhalten. "Man sollte das Fieber nicht mit Schmerzmitteln schnell nach unten drücken", sagt er. Der Körper brauche Zeit und Ruhe, um sich gegen den Infekt zu wehren. Anstelle von einer Behandlung mit Schmerztabletten sei es besser, den Infekt herauszuschwitzen und den Körper mit Wadenwickeln zu unterstützen. (ida)

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