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Kabarettistin: Kinseher über den rechten Rand und gefährlichen Populismus

Kabarettistin

Kinseher über den rechten Rand und gefährlichen Populismus

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    Luise Kinseher bei einem Fototermin vor der Filmvorführung «Weißbier im Blut» in München.
    Luise Kinseher bei einem Fototermin vor der Filmvorführung «Weißbier im Blut» in München. Foto: Tobias Hase, dpa (Archivbild)

    "Aiwanger und Merz als Rechtsextreme einzustufen, finde ich dann aber auch wieder übertrieben. Aber die dahinter stehende Geisteshaltung kann man nicht abtun mit dem Argument, dass die nun im rechten Becken fischen, weil das mal halt Politiker sind", sagte Kinseher der "Abendzeitung" in München, wo sie am Mittwochabend bei der Demonstration "Zammreissen!" gegen Rechts auftreten wollte.

    Sorgen bereiten Kinseher etwa die Flugblatt-Affäre rund um Aiwanger oder eine Äußerung von Merz zu Asylbewerbern, die Deutschen Termine beim Zahnarzt wegnehmen würden. Vielleicht sei das nur Fischen nach rechten Stimmen und die eigene Gesinnung gar nicht so krass. Bei Aiwanger habe man aber gerade gesehen: "Vielleicht geht das ja doch ein bissl tiefer. Vielleicht ist das ja gar nicht reiner Populismus oder spitzfindige Politik oder Gut-in-Bierzeltenreden-können oder mal gescheit auf den Tisch hauen oder mal ein bisschen daneben formulieren. Steht da vielmehr vielleicht doch eine Gesinnung dahinter?".

    Mit Blick auf die Landtagswahlen in Bayern am Sonntag rief Kinseher dazu auf, für eine offene Gesellschaft einzutreten. "Ich glaube, wir haben es da mit vielen Wählerinnen und Wählern zu tun, die mit der AfD liebäugeln, die den Aiwanger immer noch total lustig und nett finden, weil sie die CSU nicht so mögen, unzufrieden sind und denken "Jetzt wähle ich mal ganz anders". Aber der Bodensatz, von dem diese Parteien genährt sind, ist hochgefährlich. Da läuft es mir eiskalt den Buckel runter. Da habe ich dann schon Angst um unsere Zukunft."

    Kein Verständnis hat Kinseher für die aufgeheizte Debatte über das Gendern. "Sprache ist Veränderung!", erklärte die Münchnerin, die neben Film- und Fernsehrollen als Mama Bavaria bekannt ist, die beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg den Politikern die Leviten las. Ein freier, offener Geist müsse sich nicht darüber aufregen. "Da kann einer, der ein veganes Schnitzel isst, plötzlich zum Volksfeind werden - und das ist irre!"

    (dpa)

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