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JVA Gablingen: Erste Belege für Übergriffe

Justizskandal

Ermittler haben erste Belege für Übergriffe in JVA Gablingen

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    Was ist hinter den Mauern der Justizvollzugsanstalt Gablingen passiert? Ein Gefängnis, so viel steht fest, ist ein abgeschlossenes System mit strengen Hierarchien, vielen Abhängigkeitsverhältnissen und teils undurchsichtigen Machtstrukturen.
    Was ist hinter den Mauern der Justizvollzugsanstalt Gablingen passiert? Ein Gefängnis, so viel steht fest, ist ein abgeschlossenes System mit strengen Hierarchien, vielen Abhängigkeitsverhältnissen und teils undurchsichtigen Machtstrukturen. Foto: Peter Fastl

    Wenn man eine Razzia im Knast plant, sollte man sich auch als Staatsanwalt etwas einfallen lassen, sonst kann es leicht passieren, dass man mit seinem Durchsuchungsbeschluss eine halbe Stunde vor der Gefängnispforte steht und das Gefühl bekommt, drinnen verschwindet gerade Beweismaterial. Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat sich für ihre Razzia in der JVA Augsburg-Gablingen offenbar etwas einfallen lassen.

    Nach Informationen unserer Redaktion wurde am vergangenen Donnerstag offiziell eine Dienstbesprechung für die beschuldigten JVA-Bediensteten angesetzt. Der Plan ging auf. Die Ermittler erhielten ohne Verzögerung Zutritt zu dem Gefängnis. Drinnen präsentierten sie den verdutzten Beschuldigten dann den Durchsuchungsbeschluss und eröffneten ihnen, dass ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt gegen sie läuft. Und ihre Handys wurden auch gleich beschlagnahmt. Das berichten mehrere Quellen unserer Redaktion.

    Die Durchsuchungsaktion in der JVA Gablingen läutete einen der womöglich größten Gefängnisskandale der vergangenen Jahrzehnte in Bayern ein. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft richtet sich gegen fast ein Dutzend Bedienstete des Gefängnisses. Darunter ist auch die stellvertretende Leiterin der JVA, eine 37 Jahre alte Juristin. Die Vorwürfe sind gravierend. Gefangene sollen über einen langen Zeitraum hinweg misshandelt worden sein. Das betrifft vor allem die Unterbringung in den sogenannten besonders gesicherten Hafträumen (BgH) im Keller der JVA, wo Häftlinge teils über Tage oder sogar Wochen nackt, ohne Matratze und teils ohne genügend Essen eingesperrt gewesen sein sollen. Die ehemalige Anstaltsärztin Katharina Baur erhebt schwere Vorwürfe und spricht von „Folter“. Und sie ist nicht die Einzige, die jetzt das jahrelange Schweigen bricht.

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    3 Kommentare
    Thomas Keller

    Sich mit seinem dummen Ego so die berufliche Zukunft zu versauen....da hälfe der Beklagten vielleicht auch mal eine Haftstrafe. Und danach bitte nie wieder mit Menschen,Geld und im Rechtssystem beschäftigen.

    Franz Wagner

    Und die Leiterin stellt sich immer noch tot... kein Wort von Ihr zu den VON IHR ZU VERANTWORTENDEN ZUSTÄNDEN! Entweder wusste Sie Bescheid, dann muss Sie gehen oder sie wusste nicht Bescheid, dann muss sie auch gehen weil sie ihren Laden offensichtlich nicht im Griff hatte!!

    Wolfgang Jasmer

    Danke an die Redaktion für die Berichterstattung! Ich war vor 2 Jahren selber in dieser JVA, und habe dort "solche" und "solche" Bedienstete erlebt. Vorgestern bin ich noch mal hingefahren, und bekam den EIndruck, dass die ""guten" erleichtert sind, dass die anderen jetzt mal weg sind. Und seit heute ist ja auch die Leiterin "freigestellt". Mal sehen, wie weit die Aktivitäten der Staatsanwaltschaft tragen: In Augsburg, aber auch in München. Dass, wie die Anwälte der stellvertretenden Leiterin fordern, dem Justizminister die Zuständigkeit (und Weisungsbefugnis!) umgehend zu entziehen ist, scheint eigentlich selbstverständlich. R. Söder schließt dies anscheinend momentan aus, aber das kann ja Morgen schon anders aussehen...

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