„Geheimdienstliche Agententätigkeit“, „Agententätigkeit zu Sabotagezwecken“ und „sicherheitsgefährdendes Abbilden“ militärischer Anlagen. Dies wirft die Bundesanwaltschaft einem 40-Jährigen aus Bayreuth vor, wie der Spiegel am Montag berichtete. Mit angeklagt sind zudem ein 38-Jähriger und ein 43-Jähriger. Alle drei besitzen sowohl die deutsche als auch die russische Staatsangehörigkeit.
Bereits am 9. Dezember wurde die Anklage vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München erhoben, so der Spiegel. Die drei Männer sollen nach potenziellen Anschlagszielen in Bayern Ausschau gehalten haben. In Betracht sollen dafür unter anderem der US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr, zwischen Bayreuth und Amberg, und der Standort eines Werkzeugherstellers nahe Bayreuth gekommen sein. Das Unternehmen produziert laut Spiegel auch Rüstungsgüter.
Männer planten Anschläge auf Züge und Brandanschläge
Zuvor hatte der Staatsschutz und die Spionageabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz ermittelt. Dabei wurden der 38- und der 40-Jährige festgenommen. In diesem Zuge stießen die Fahnder auf die Sabotagepläne der drei Männer. Sie sollen geplant haben, Militärzüge an bestimmten Bahnstrecken zum Entgleisen zu bringen. Auch mögliche Brandanschläge und Sprengstoffangriffe standen im Raum. Als mögliches Motiv gab die Bundesanwaltschaft an, dass damit die militärische Unterstützung der Ukraine „unterminiert“ werden sollte.
Gegen den 40-jährigen Hauptverdächtigen hatte die Bundesanwaltschaft bereits im Oktober eine erste Anklage erhoben. Dabei soll es nach Informationen des Spiegels um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung gegangen sein. Der 40-Jährige war mutmaßlich zwischen 2014 und 2016 Teil einer bewaffneten Einheit in der von prorussischen Separatisten ausgerufenen „Volksrepublik Donezk“ im Südosten der Ukraine.
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