Der jüdische Aktivist Gilbert Kallenborn ist entsetzt, wenn er daran denkt, was sich seit zwei Jahren mit Beginn der Pandemie auf Corona-Demos in Deutschland abspielt. Querdenker und Impfgegner, die sich selbst als Opfer inszenieren und ihre eigene Lage mit der der Juden im Nationalsozialismus vergleichen. Die von einer geheimen Elite sprechen, die das Virus in die Welt gesetzt haben soll, um andere Menschen zu unterdrücken. Die von "Holocaust 2.0" sprechen. Die auf den Armen gelbe Davidsterne mit der Aufschrift "ungeimpft" tragen, sich als KZ-Häftlinge verkleiden und Schilder vor sich hertragen. "Impfen macht frei", steht darauf – eine Anspielung auf einen Schriftzug über einem Konzentrationslager. "Es ist einfach nur dreckig, erbärmlich, abscheulich", sagt Kallenborn.
Judenfeindliche Vorfälle