Herr Dr. Jarczok, Sie sind Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Augsburger KJF Klinik Josefinum. Die Lage war bei Ihnen während und nach Corona hoch angespannt, weil so viel mehr junge Patientinnen und Patienten erkrankten. Wie ist sie aktuell?
DR. TOMASZ ANTONI JARCZOK: Die Lage hat sich in etwa auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie eingependelt, die Inanspruchnahme ist aber weiterhin hoch. Auch vor Corona war die Lage immer wieder angespannt. Uns fehlen bundesweit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie seit Langem vor allem Ärztinnen und Ärzte. Gerade auch in der ambulanten Versorgung. Wir in der Klinik können zwar immer Notfälle behandeln, aber wer nicht akut behandlungsbedürftig ist, muss aktuell leider meist lange auf einen Therapieplatz warten.
Interview