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Interview: Herzog Franz von Bayern spricht über Demokratie und Zukunft

Auf Schloss Nymphenburg ist an diesem Montagvormittag Betrieb. Besucher flanieren durch die Parkanlagen, vor dem Schloss parken Handwerkerautos und über dem Dach flattert eine weiß-blaue Fahne im Herbstwind. Durch einen Seiteneingang geht es zu einem Besprechungszimmer. Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern lässt nicht lange auf sich warten, wirkt ausgeruht und begrüßt die Journalisten mit seinen 91 Jahren gut gelaunt. Das Gespräch kann losgehen.

Herzog Franz, in Königshäusern, auch in ehemaligen, denke man nicht in kurzen Wahlperioden, sondern in Dynastien und Jahrhunderten, hat der frühere Europapolitiker Otto von Habsburg einmal gegenüber unserer Zeitung gesagt. Wie sehen Sie das?
Herzog Franz von Bayern: Da ist mir der Otto von Habsburg ein großes Vorbild. Denn er sagt, wir sollen in großen Zeiträumen denken. Das ist zweifellos richtig. Er selbst hat aber täglich aktiv Politik gemacht. Ich bin zwar kein Politiker, aber auch mir liegt vor allem am Herzen, im Blick zu behalten, was heute geschieht. Dass ich in meiner Situation nicht nur von Event zu Event und nicht nur taktisch denke, das stimmt schon. Ich versuche zu verstehen, warum die Dinge heute so sind, wie sie sind. Dazu gehört auch der Blick in die Geschichte. Und die Konsequenzen daraus für Gegenwart und Zukunft, die gehören unbedingt dazu.

In Bayern sehnen sich immer noch viele Menschen nach einem „Kini“, wie es hier so schön heißt. Sie sind ein Urenkel von König Ludwig II.. und haben sich sicherlich schon einmal mit der Frage beschäftigt: Woher kommt diese sogenannte Königstreue der Bayern?
Herzog Franz: Man muss das aufschlüsseln: Die Leute, die sich nach einer Monarchie sehnen, sehen die Schönheit der Schlösser, sprechen von der guten alten Zeit, oft ohne dabei die Nachteile dieser Zeit zu bedenken. Das hat etwas Schwärmerisches. Georg Lohmeier hat einmal gesagt: „Die Monarchie braucht’s nicht, aber schöner wäre sie.“ Dieser Satz zeigt aber auch, dass das einfach nicht genug ist. Eine Monarchie muss ihre historische Begründung haben und sie muss für die Menschen nützlich und notwendig sein. Dazu reichen die äußere Form und Romantik nicht aus. Was mich aber freut, ist, dass noch viele Menschen eine Verbundenheit zu unserer Familie spüren. Das zeigt, dass die Wittelsbacher in diesem Land 800 Jahre zu Hause waren und das auch heute noch sind. Ein weiteres Phänomen ist die schwärmerische Bewunderung für König Ludwig II.. Das Mysterium und das Rätselhafte an seiner Person fasziniert die Menschen noch heute und die Schönheit von allem, was er geschaffen hat. Die Schönheit seiner Bauten bis zur Musikwelt Richard Wagners sind ein kostbares kulturelles Erbe.

Wäre eine Rückkehr zur Monarchie als Staatssystem für Sie grundsätzlich denkbar?
Herzog Franz: Das wäre nur dann vorstellbar, wenn sie für das Schicksal des Landes notwendig wäre. Aber das ist im Moment nicht der Fall. Demokratie und Monarchie schließen sich zwar nicht aus, aber wir sind in unserer jetzigen Staatsform bestens aufgehoben.

Auf der anderen Seite wird gerade viel über die Krise der Demokratie diskutiert. Wie bewerten Sie die Lage?
Herzog Franz: Es wird aktuell natürlich vieles gesagt und infrage gestellt. Aber im Grunde ist die Demokratie bei uns stabil. In allen Zeiten sind Fehler gemacht worden und natürlich auch heute. Und eine Demokratie muss sich genauso weiterentwickeln wie die ganze Welt. Es sind in den vergangenen Jahren neue Ansprüche und Umstände wie das Internet oder soziale Medien hinzugekommen. Aber es gibt keinen Grund, am System zu zweifeln.

Aber gerade in den Bundesländern, die aus der früheren DDR hervorgingen, sind mit der AfD und dem BSW nach den jüngsten Wahlen Parteien oder Gruppierungen nach vorne gerückt, die, sagen wir es mal so, für die Demokratie in der heutigen Form durchaus problematisch werden können.
Herzog Franz: Das ist ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass die Demokratie heute in ihren Methoden an die technischen Möglichkeiten von Beeinflussung angepasst werden muss. Aber dies war sicher ein Schreckschuss. Und es ist ein Punkt, wo die Politik im Umgang mit der Demokratie Fehler gemacht hat oder Fehlentwicklungen stattfanden, die korrigiert werden müssen.

Was ist schiefgelaufen, dass sich so viele Menschen von der Demokratie nicht mitgenommen fühlen?
Herzog Franz: Sachlich kann ich dazu nichts sagen, denn ich bin kein Politiker. Aber ich denke, man muss mit den Bürgern mehr reden, gerade auch mit den jungen Leuten. Man muss ununterbrochen wirklich erklären, worum es geht und warum die Dinge so sind, wie sie sind. Außerdem muss die Politik glaubhaft machen, dass sie diese enttäuschten Menschen nicht am Rand liegen lässt und über sie hinweggeht, sondern deren berechtigte Bedürfnisse wahrnimmt und berücksichtigt.

Haben die Parteien zu wenig getan?
Herzog Franz: Die Parteien haben sich schon redlich Mühe gegeben, aber die Möglichkeiten der Beeinflussung und Fehlinformationen sind in so einem erschreckenden Maße gewachsen, dass die Politik mit dieser technischen Entwicklung und ihrer Auswirkungen nicht Schritt halten kann. Ich bin zwar nicht zu Hause in diesen Neuen Medien, aber ich glaube, dass durch sie eine Gefahr und eine bisher nicht bewältigte Aufgabe für die Politik entstanden ist, sich darauf einzustellen. Man muss gerade den jungen Menschen zunächst einmal erklären, was Demokratie bedeutet und ihnen bewusst machen, dass sie sich für die Demokratie aktiv einsetzen müssen. In diesem Zusammenhang müssen auch der Wert und die Bedeutung von Freiheit wieder verdeutlicht werden.

Das ist vielleicht am schwierigsten, denn Freiheit nimmt man ja oft nicht wahr, sondern vermisst sie erst dann schmerzlich, wenn sie nicht mehr da ist.
Herzog Franz: Ja, denn die letzten Generationen sind ja mit dem Bewusstsein aufgewachsen, dass Freiheit selbstverständlich ist. Aber das ist sie nicht. Freiheit muss verteidigt werden.

Welchen Einfluss hatte die Corona-Pandemie, während der sich viele in ihren Freiheitsrechten zu massiv eingeschränkt fühlten?
Herzog Franz: Wir haben alle diesen Stillstand im ganzen Land erlebt. Das hatte schon Folgen. Aber in der Beurteilung muss ich sagen, sowohl wir als auch die Politiker hatten es mit einem Phänomen zu tun, von dem wir nicht viel gewusst haben. Ich meine, zwar werden jetzt viele Fehler aufgezeigt, aber die sind auch passiert, weil keiner genau wusste, wie man damit umgehen muss. Meiner Meinung nach aber haben alle politisch Verantwortlichen damals nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Dass dabei Irrtümer vorkamen, war zwangsläufig. Wenn eine neue unbekannte Pandemie auf uns zukäme, würden wieder Fehler passieren, aber es könnten aufgrund des Erlebten auch einige in der Zukunft vermieden werden.

„Querdenker“ oder „Verschwörungstheoretiker“ haben da eine andere Meinung.
Herzog Franz: Ich glaube, die wollen etwas ganz anderes, und einige können auch sehr gefährlich sein. Ihre Vorstellungen und Ziele haben mit der Realität oft nicht viel zu tun.

Grundsätzlich aber hat sich in den vergangenen 50 Jahren politisch für die individuelle Freiheit viel getan – in Sachen Frauen-, aber auch Minderheitsrechten. Wie haben Sie das wahrgenommen?
Herzog Franz: Das ist eine logische und fantastische Entwicklung …

... die so nicht zu erwarten war.
Herzog Franz: Doch! Sie musste kommen, denn ansonsten hätten wir uns als Gesellschaft nicht weiterentwickelt. Allein die Stellung der Frau hat sich massiv verbessert. Das ist wunderbar! Denn das war über Jahrtausende anders.

Sie selbst haben im vergangenen Jahr erst in Ihrer Biografie öffentlich gemacht, dass Sie in einer Lebenspartnerschaft mit einem Mann leben. Wie haben Sie die Reaktion der Öffentlichkeit dazu wahrgenommen?
Herzog Franz: Ich habe auf dieses Buch eine größere Reaktion bekommen, als ich erwartet habe. Und in der Sache waren alle Kommentare durchaus positiv.

Das belegt, es hat sich in diesen Fragen schon etwas getan.
Herzog Franz: Es war auch für mich an der Zeit, so etwas ohne Angst offen zur Sprache zu bringen. Das muss aber noch selbstverständlicher werden als bisher.

Verspürten Sie in Ihren frühen Jahren in Ihrer exponierten Position Angst oder zumindest großes Unverständnis aufgrund Ihrer sexuellen Orientierung?
Herzog Franz: Viel Angst habe ich mir nie erlaubt. Es gibt den Spruch von mir: „Angst zu haben, ist viel zu gefährlich!“ Denn wer Angst hat, beginnt falsch zu denken. Sorge haben konnte man aber durchaus. Denn man soll sich schon gut überlegen, was man tut. Ich habe in diesen Fragen keine Angst gehabt, weil ich mit mir selbst meist im Reinen war.

Ist oder war es für Sie auch einmal eine Bürde, das Oberhaupt der Wittelsbacher zu sein?
Herzog Franz: Ich habe keinen Vergleich. Aber meine Rolle hat mich als Mensch sicher auch mitgeprägt. Belastet hat es mich nicht. Im Gegenteil – das war und ist eine wunderbare Aufgabe.

Wie darf man sich Ihre Aufgabe konkret vorstellen?
Herzog Franz: Die Position, die ich bekommen habe, ist sozusagen mein Handwerkszeug für meine Aufgabe. Ich muss sehr vorsichtig damit umgehen, damit ich sie nicht beschädige. Denn dann kann ich nichts mehr ausrichten. Ansonsten will ich meine Rolle für die Gesellschaft und die Menschen einsetzen.

Wie ist das, hat Sie schon mal ein bayerischer Ministerpräsident angerufen und um Rat gefragt?
Herzog Franz: Sehr selten, nur in Einzelfällen. Aber ich erinnere mich, dass nach Kriegsende bei uns Persönlichkeiten wie Fritz Schäffer aufgetaucht sind, der sofort mit meinem Großvater Gespräche darüber geführt hat, was aus Bayern werden soll. Auch ein Wilhelm Hoegner war da. Er und mein Vater haben nächtelang miteinander diskutiert. Manchmal haben sie sich auch furchtbar gestritten. Aber auch solche Gespräche haben letztlich einen Beitrag zur Bayerischen Verfassung geleistet. So gab und gibt es mit der Politik oft einen engen Kontakt.

Aber Sie haben nach wie vor Einfluss in Bayern.
Herzog Franz: Ich habe die Möglichkeit, meinen Mund aufzumachen – nicht in der Öffentlichkeit, aber trotzdem hörbar.

Wann tun Sie das?
Herzog Franz: Wenn ich meine, es sollte irgendwo nachgeholfen, etwas bewirkt oder vermieden werden. Aber ich möchte mich nicht wichtig machen.

Wenn Sie zurückschauen: War es nach Kriegsende zu erwarten, dass Bayern so eine positive Entwicklung nehmen wird?
Herzog Franz: Nein, überhaupt nicht. Die Entwicklung war atemberaubend. Aus dem bitterarmen Agrarland ist ein Hightech-Weltzentrum geworden. Das geschah auch durch den Einsatz der Politik. Zum Beispiel Franz Josef Strauß oder Alfons Goppel, aber auch alle anderen Ministerpräsidenten und viele Politiker haben da wirklich Enormes geleistet. Die bayerische Politik hat immer Forschung und Wissenschaft massiv unterstützt. Das war ein wichtiger Grund.

Kleiner Sprung: Die Gegner der Demokratie kommen heute wie erwähnt mehrheitlich von rechts. Sie wollen die „bunte Republik Deutschland“ wieder in ein nach alten Schwarz-weiß-Mustern gestricktes Land zurückentwickeln. Wie schätzen Sie die Bedeutung des Themas Migration in diesem Zusammenhang ein?
Herzog Franz: Die Kanzlerin Merkel hat 2015 gesagt: „Wir schaffen das!“ Sie ist dafür sehr kritisiert worden. Ich persönlich war ein klein bisschen stolz auf sie. Denn sie hat dabei nicht das politische Kalkül in den Vordergrund gestellt, sondern die Menschlichkeit. Aber sie hätte vielleicht dazu sagen sollen: Wir müssen das geordnet angehen. Wenn man die Geschichte Bayerns anschaut, haben wir ja ständig solche Wellen erlebt. Ich erinnere an die Millionen Flüchtlinge nach Kriegsende. Die sind heute ein neuer Volksstamm in Bayern. Dieses Land hat über die Jahrhunderte so viele Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Und es hat davon am Ende immer profitiert. Ohne den Fleiß unserer Einwanderer in der Vergangenheit wäre Bayern heute nicht das, was es ist.

Der wieder entflammte Antisemitismus ist ebenfalls ein komplexes Thema. Der hängt nicht nur mit Rechtsextremisten, sondern auch mit Linken und radikalen Moslems zusammen. Wie kann man in Ihren Augen damit umgehen?
Herzog Franz: Antisemitismus muss aufs Schärfste bekämpft werden. So etwas dürfen wir schlichtweg nicht erlauben. Ich meine, dass niemand guten Gewissens Antisemitismus mit dem Grundsatz der Menschenrechte in Einklang bringen kann. Aber ich gebe zu, er ist da. Und ich fürchte, das war er immer. Aktuell wird er wieder sehr sichtbar. Ich habe auch kein Patentrezept, was man gegen ihn, abgesehen vom moralischen Standpunkt, machen kann. Dezidiert Position beziehen, ist vielleicht die beste Möglichkeit. Grundfalsch finde ich, wenn die Politik des Staates Israel und das Judentum in der Welt vermengt werden.

Das tun leider viele.
Herzog Franz: Ich war ja in jungen Jahren viel in New York. Und dort hat mich die jüdische Intelligenz, die wir in Deutschland verjagt und umgebracht haben, mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe dort unglaublich viel gelernt und habe sowohl in New York als auch in Deutschland enge persönliche Freundschaften mit bedeutenden Persönlichkeiten der jüdischen Welt.

Sie sprachen gerade über Ihre New Yorker Zeit. Sie haben dort auch eine hohe Affinität zur zeitgenössischen Kunst entwickelt. Sie gelten als einer der größten Kunstsammler Bayerns. Was bedeutet Kunst für Sie?
Herzog Franz: Kunst ist ein Teil meines Lebens und der Rahmen, in dem ich leben möchte. Aber es gibt eine Menge Kunstsammler in Bayern, und ich bin bei Weitem nicht der größte. Ich bin von Kindheit an aufgewachsen mit sprechenden Wänden, das heißt Bildern, die etwas zu sagen haben. Später fand mit der zeitgenössischen Kunst derselbe Dialog statt.

Warum ist der internationale Kunstmarkt heute von unten nach oben so undurchlässig. Sprich, warum ist es für junge, talentierte Künstlerinnen und Künstler so schwer, sich durchzusetzen?
Herzog Franz: Im Grunde war das immer schon so. Große Kunst war immer da, wo das große Geld war – bei den Kaisern und Königen, bei den Päpsten. Das ist ein merkwürdiges Phänomen. Dann kam der Kunstsinn des gebildeten Bürgertums dazu. Der Kunstmarkt ist aber wohl besser als sein Ruf. Nicht immer diktieren nämlich nur die Kunsthändler, welcher Künstler welchen Platz bekommt. Das entscheiden auch die Sammler und öffentlichen Sammlungen.

Hat Kunst heute noch eine politische Dimension, beispielsweise bei einem Vertreter wie Banksy?
Herzog Franz: Ich glaube, große Kunst hat immer auch eine politische Dimension. Kunst ist ein Teil unserer Kultur. Und Kunst ist darin eine Stimme, die aktiv mitredet. Und Künstler haben oft ein seismografisches Empfinden für kommende Dinge zu einem Zeitpunkt, an dem sie von den meisten noch gar nicht wahrgenommen werden.

Wenn Sie heute jung wären und die Wahl hätten, ob Sie sich in Richtung Kunst oder Politik oder Wirtschaft entwickeln wollten – wohin würde es Sie ziehen?
Herzog Franz: Mein Hirn würde sagen: Wirtschaft, mein Herz: Politik, meine Neigung: Kunst und Kultur. Aber das ist wirklich nicht die richtige Antwort: Für den Einsatz für Kunst, Politik und Wirtschaft gehören immer alle drei dazu. Letztendlich wäre es eine Frage der Begabung. Ich selbst bin für reine Politik weniger begabt, mit Kunst finde ich meinen eigenen Weg und die Wirtschaft bewundere ich, ohne allzu viel von ihr zu verstehen.

Klimawandel, Kriege, Krankheiten – die Welt fühlt sich manchmal nach Endzeit an. Was macht das mit den jungen Menschen?
Herzog Franz: Mir fällt eines auf: Ich habe Generationen erlebt, in denen junge Menschen als Hauptsorge die eigene Karriere im Blick hatten. Heute setzen sich viele für Themen ein, die für die gesamte Menschheit wichtig sind. Ich finde es toll, dass sie dafür auch bereit sind, Einschränkungen hinzunehmen. Manche beispielsweise werden Vegetarier oder verzichten ganz aufs Auto. Das ist allerdings nichts mehr für mich, dafür bin ich zu alt. Aber ich erkenne es an. Ich meine, die junge Generation ist prima. Man sollte sie ernst nehmen. Und zu den Sorgen: Es hingen immer dunkle Wolken am Himmel der Welt. Ich glaube, die jungen Leute werden ihr Leben trotzdem genauso gut gestalten wie wir. Auch meine Eltern haben sich ja besorgt gefragt, was aus uns mal werden wird.

Was würden Sie der heutigen Generation Z mit der Weisheit Ihrer Lebenserfahrung zurufen?
Herzog Franz: Bei Solidarität und gegenseitigem Respekt dürfen sie nicht vergessen, dass ihre eigene Freiheit da endet, wo die Freiheit des nächsten beginnt. Sie sollten ihr Leben nicht als reinen Spaß begreifen, aber sie sollten sich den „Spaß an der Freud“ nicht nehmen lassen. Ach ja, und sie sollten keine übermäßige Angst haben.

Gab es Momente in Ihrem Leben, in denen Sie sich gewünscht haben, nicht aus einer königlichen, sondern aus einer bürgerlichen Familie zu stammen?
Herzog Franz: Jeder hat diese Momente, ich verspürte sie auch. Ich glaube, jeder Mensch möchte manchmal seine Rolle wechseln. Aber ich bin heute wirklich froh, dass ich nie davongelaufen bin.

Zur Person: Franz Bonaventura Adalbert Maria Herzog von Bayern ist ein bekannter deutscher Unternehmer und Kunstsammler. Seit 1996 ist der Diplomkaufmann das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach, der früheren Herrscherfamilie des Königreichs Bayern. Der Urenkel des letzten bayerischen Königs, Ludwig III., ist 91 Jahre alt und lebt unter anderem in einer Wohnung in Schloss Nymphenburg.

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