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Jungwähler
26.06.2024

"Es ist an manchen Schulen ganz normal, rechte Witze zu machen"

Schule ist einer der zentralen Orte für politische Bildung. Dieses Bild stammt von einer Demo gegen Rassismus.
Foto: Patrick Pleul, dpa

Die politische Einstellung junger Menschen lässt viele rätseln. Zaradacht Gimo vertritt als Landesschülersprecher mehr als eine Million Jugendliche in Bayern. So beschreibt er seine Generation.

16 Prozent für die AfD, elf für die Grünen, die um 23 Prozentpunkte abstürzen. Und ganz viele Stimmen für kleine, nicht etablierte Parteien. Zaradacht Gimo hat dieses Ergebnis unter Jungwählerinnen und -wählern vor Kurzem bei der Europawahl in Deutschland nicht überrascht. Der Augsburger ist einer von zwölf Landesschülersprechern und -sprecherinnen in Bayern, vertritt die Interessen von mehr als einer Million Kindern und Jugendlichen. Der Landesschülerrat (LSR) – demokratisch gewählt von den Bezirksschülersprechern – zeigt, wie vielfältig die Generation ist, deren Wahlentscheidung so viele nach wie vor rätseln lässt. "Die Landesschülersprecher sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Und sie bilden das komplette politische Spektrum ab", sagt Zaradacht Gimo.

Zaradacht Gimo ist einer von zwölf Landesschülersprechern in Bayern. Er vertritt die Schülerinteressen gegenüber der Landespolitik.
Foto: Quirin Heigl

Gimo besucht die Fachoberschule in Neusäß bei Augsburg – und seine wichtigste Botschaft ist diese: "Die eine junge Generation gibt es nicht. Die junge Generation ist auch nur ein Spiegel der Gesellschaft. Und wenn jetzt jemand sagt, wir Jungen seien schuld daran, dass die Wahl so ausgefallen ist, dann wird das der Sache nicht gerecht. Die Älteren haben ja auch nicht grundlegend anders gewählt."

Aber was ist mit den Thesen der Bildungswissenschaftlerinnen und Soziologen, dass unter den jungen Wählern zwischen 16 und 24 Jahren eine "Grundfrustration" herrscht, dass sie sich von den großen Parteien nicht mehr vertreten fühlen? Natürlich ist der LSR kein Meinungsforschungsinstitut. Aber Gimo hat sich für das Gespräch mit unserer Redaktion ein Stimmungsbild geben lassen.

"Ein Schüler meinte, dass er sich nicht vertreten fühlt von den etablierten Parteien aufgrund des Schicksals der Flüchtlinge im Mittelmeer, eine Schülerin fühlte sich bei der Klimakrise nicht abgeholt, nicht einmal von den Grünen, die ihrer Meinung nach zu wenig dagegen tun. Ein weiterer äußerte, dass er findet, keine der etablierten Parteien mache eine arbeiterfreundliche Politik. Aber grundsätzlich gehen die Meinungen total auseinander – wie im Rest der Gesellschaft eben auch." Was jedoch auffällt: "Ich kenne keine Person, die offen sagen würde, dass sie AfD gewählt hat." Gleichzeitig aber sei es an manchen Schulen "ganz normal, rechte Witze zu machen".

"Wenn ich mich nur durch die Schule informieren würde, wüsste ich nichts"

Der Erfolg speziell der AfD in der jüngsten Wählergruppe wird von der Jugendforschung unter anderem deren Reichweite auf TikTok zugeschrieben, ihrem manipulativen Spiel mit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne. "Sehr, sehr viele junge Menschen konsumieren Nachrichten nur übers Smartphone, über Social Media", bestätigt Gimo – selbst unter Studierenden sei das so. "Wenn ich mich nur durch die Schule informieren würde, was in der Welt abgeht, dann wüsste ich nichts", habe ein Abiturient ihm gesagt. Tatsächlich hängt es nach wie vor sehr von der Lehrkraft ab, wie tagesaktuelle Themen im Unterricht behandelt werden.

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Die Tatsache, dass mehr als jede und jeder Vierte in der Gruppe der Jungwähler bei Kleinstparteien das Kreuz gemacht hat, sieht der Augsburger, dessen Eltern Ende der Neunzigerjahre aus Syrien eingewandert sind und der kommendes Jahr sein Fachabitur ablegt, als Statement. "Manchmal wirkt es, als hätten die etablierten Parteien die Erwartung: 'Wir sind im Bundestag, also habt ihr die Pflicht, uns zu wählen.' Aber es ist ja auch eine Form von Demokratie, zu zeigen, dass man ganz neue Parteien möchte." Am erfolgreichsten unter den kleinen Gruppierungen war die linksliberale Pro-Europa-Partei Volt, die bei den Jungen sieben Prozent aller Stimmen holte.

Schule und Politik treffen sich vor allem auf Bildern

Wer sich das Instagram-Profil des LSR anschaut, sieht die Schülersprecher neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), neben Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), neben Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler). 

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Fühlen sie sich von der Politik gehört? "Wir sehen, dass mit uns gerne Bilder gemacht werden", sagt Gimo und lächelt bitter. "Und man erzählt uns, dass unsere Anliegen ernst genommen werden. Wir haben allerdings nicht das Gefühl, dass das in sehr vielen Bereichen passiert, sondern dass uns eher vorgegaukelt wird, dass Schülerpartizipation ein ausschlaggebendes Mittel ist, mit dem wir uns einbringen können. Aber abschließend beurteilen können wir das natürlich erst zum Ende unserer Amtszeit."

Was aber müsste passieren, um die Erwachsenen von morgen zu politisch urteilsfähigen Bürgern zu machen? "Ein Anliegen, das wir aus den Bezirken oft hören, ist, dass politische Bildung alltagsnah vermittelt werden soll. Mindestens genauso wichtig ist es, dass Medienkompetenz vermittelt wird. Wie mache ich einen Faktencheck, wie konsumiere ich Medien, welche Medien konsumiere ich? Diese Fragen müssen an allen Schulformen thematisiert werden, weil sie entscheidend sind, um unsere Demokratie zu stärken."

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