Sie wurden vernachlässigt, misshandelt, geschlagen, sie begingen Straftaten oder machten sich allein auf die Flucht über das Mittelmeer und durch halb Europa – ohne Eltern, ohne Schutz. 66.444 Kinder und Jugendliche mussten die deutschen Jugendämter im vergangenen Jahr in ihre Obhut nehmen. Eine Zunahme von über 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Regierungsbezirk Schwaben war der Anstieg besonders hoch. Waren es im Jahr 2021 noch 409 Inobhutnahmen, so stieg die Zahl 2022 um mehr als 50 Prozent auf 618 – so stark wie nirgendwo sonst in Bayern. Das zeigen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik, die unserer Redaktion vorliegen.