Nach dem Treffen mit Alfons Schuhbeck am 15. März des vergangenen Jahres war Wolfgang Weber noch positiv gestimmt. Weber hatte sich mit dem Promi-Koch getroffen, um über Finanzielles zu sprechen. Schon damals sah es in Schuhbecks Kassen nicht gerade rosig aus: Bereits Mitte 2021 hatte der Koch einige Unternehmen seines Imperiums für zahlungsunfähig erklärt. „Während des Gesprächs war ich mir sicher, dass ich an mein Geld kommen würde“, sagt Weber unserer Redaktion. Es sei in der Gastro-Branche normal, dass Rechnungen mit etwas Verzug bezahlt werden. Wolfgang Weber war mit seiner Firma „W&S Insekt Control“ circa zwölf Jahre für den Star-Koch tätig. Etwa zweimal im Monat sei man im Einsatz gewesen, „in der Branche ist eine Schädlingsvorbeugung normal“. Beim Gespräch 2023 habe man über ausstehende Verbindlichkeiten in Höhe von 30.000 Euro gesprochen. „Mehr als ein Jahr später habe ich noch nichts bekommen“, bedauert Weber. Im Gegenteil: Weber erhielt Ende Juni zwei Schreiben von Schuhbecks Insolvenzverwalter. Und soll jetzt seinerseits zahlen.
Die fünfköpfige Firma Webers hat ihren Sitz im zwischen Mindelheim und Memmingen liegenden Markt Rettenbach. Als der 54-jährige Geschäftsführer 2021 aus den Medien von der Insolvenz des Star-Kochs erfuhr, war er überrascht. Es habe sich keineswegs angedeutet, betont er im Gespräch, „ich war sehr verwundert, dass es von dem einen Tag auf den anderen kam“. Beim Lesen der Nachricht kamen ihm damals als Erstes die ausstehenden Zahlungen über etwa 30.000 Euro in den Sinn. Acht Rechnungen, „die höchste liegt bei 5000 Euro“, seien bis heute offen, schildert er. Ein paar Monate nach Webers Gespräch mit ihm musste der Koch wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter.
Schuhbeck war schon Jahre vor der offiziellen Insolvenz pleite
Vor wenigen Wochen erreichten Wolfgang Weber dann die zwei Briefe aus München. Schuhbecks Insolvenzverwalter Max Liebig fordert darin die Firma „W&S Insekt Control“ auf, mehrere Zahlungen, die die Firma für Dienstleistungen zwischen 2017 und 2021 erhalten hatte, an den Insolvenzverwalter zurückzuzahlen. Insgesamt ist in den Briefen, die unserer Redaktion vorliegen, die Rede von 15.673,20 Euro. Die an Schuhbeck gerichteten Forderungen seien nicht rechtmäßig gewesen, nachdem die Gesellschaft zum damaligen Zeitpunkt bereits zahlungsunfähig war, heißt es in den Briefen sinngemäß.
Denn wie Insolvenzverwalter Liebig mithilfe einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft herausfand, waren mehrere Firmen Schuhbecks schon Jahre vor der offiziellen Insolvenz pleite. Im Umkehrschluss heißt das für Weber, dass die Zahlungen, die er von Schuhbecks Firmen zwischen 2017 und 2021 erhielt, nicht rechtmäßig überwiesen werden durften. Im Rahmen der Insolvenzanfechtung hat Liebig das Recht und die Pflicht, die Zahlungen zurückzufordern.
Mehrere Lieferanten des Star-Kochs Schuhbeck beklagen sich über Zahlungen
An die vom Insolvenzverwalter gesetzte Frist vom 31. Juli hat sich Wolfgang Weber nicht gehalten. Die Briefe seien „ein Schlag ins Gesicht“ gewesen, sagt er heute. Nun erwarte er eine Klage des Insolvenzverwalters. Auf rechtlicher Ebene wird der Verwalter, so erklärt es ein Insolvenzexperte, vor Gericht beweisen müssen, dass Weber zum Zeitpunkt der Zahlungen von Schuhbecks Insolvenz wusste. Nur so könne er an die 15.000 Euro gelangen. Wolfgang Weber sagt, er habe mit ehemaligen Lieferanten Schuhbecks gesprochen, die ebenfalls Briefe von Liebig erhalten hätten. „Wir konnten nicht wissen, dass er pleite war“, sagt er. Jetzt müssten sie die Rechnung für Schuhbecks Fehler tragen.
Promi-Koch Schuhbeck verliert im Gefängnis seine Privilegien
Dem inhaftierten Koch selbst wurden neuesten Erkenntnissen der Bild-Zeitung zufolge kürzlich sämtliche Haftvergünstigungen gestrichen. Demnach seien ihm in jüngster Vergangenheit seine Freigänge am Wochenende, die Arbeitserlaubnis in der Justizvollzugsanstalt (JVA) und private Arztbesuche untersagt worden. Der 75-Jährige ist seit Februar im offenen Vollzug, durfte für zwei Tage im Monat die JVA Rothenfeld nahe Andechs verlassen. Er war im Oktober 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden, weil er nach Überzeugung des Münchner Landgerichts Steuern in Höhe von 2,3 Millionen Euro nicht gezahlt hatte. Im August 2023 trat er seine Strafe an.
Grund für den Entzug der Haftbegünstigungen scheinen neue Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München 1 zu sein. Die Behörde bestätigte kürzlich, es liefen derzeit Untersuchungen wegen des Verdachts auf Betrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gegen Schuhbeck. Elf Firmen des Kochs seien dabei involviert. Zudem laufen noch Ermittlungen wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung.
ja ja so wird ein Koch aus Geldgier und Geltung Sucht zum Hoch Kriminellen !! nur gut das seine armen Kinder anders heißen !! aber wahrscheinlich wird er noch für einige Jahre im Knast sitzen . zu bedauern sind nur viele kleine Lieferanten die er um ihren Lohn gebracht hat !!
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