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In eigener Sache: Wächterpreis für unsere Recherche zur CSU-Maskenaffäre

In eigener Sache

Wächterpreis für unsere Recherche zur CSU-Maskenaffäre

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    Michael Stifter (links) und Holger Sabinsky-Wolf wurden mit renommiertem Wächterpreis für ihre Recherche zur CSU-Maskenaffäre ausgezeichnet.
    Michael Stifter (links) und Holger Sabinsky-Wolf wurden mit renommiertem Wächterpreis für ihre Recherche zur CSU-Maskenaffäre ausgezeichnet. Foto: Stadt Frankfurt am Main, Maik Reuß

    Große Ehre für die Redaktion der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen: Michael Stifter, Mitglied der Chefredaktion sowie Leiter Politik und Wirtschaft, und Holger Sabinsky-Wolf, Leiter Bayern und Welt, haben in Frankfurt am Main den Wächterpreis der deutschen Tagespresse erhalten. Die renommierte Auszeichnung für investigativen Journalismus wird seit 1969 verliehen. In diesem Jahr hat die unabhängige Jury unsere beiden Kollegen auf den ersten Platz gewählt.

    Die namhafte Fachjury würdigte die investigative Recherche der Journalisten, die im vergangenen Jahr die CSU-Maskenaffäre an die Öffentlichkeit gebracht hat. "Die beiden Preisträger brachten mit journalistischem Geschick und Beharrlichkeit Licht in die Affäre, wobei sie erhebliche Widerstände seitens der Betroffenen überwinden mussten", so die Begründung des Jury-Vorsitzenden Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post. Nicht nur die Tiefe der Recherche habe überzeugt, sondern auch die sprachlich elegante und präzise Darstellung.

    Eine der Gratulantinnen bei der Preisverleihung war Claudia Roth, die nicht nur als Kultur- und Medienstaatsministerin stolz auf die Leistung der Journalisten ist - sondern sich auch als Wahl-Augsburgerin mit ihrer Heimatzeitung freut. In einer Videobotschaft stellte sie die ausgezeichnete Arbeit als Beispiel für herausragenden Journalismus heraus. Journalistinnen und Journalisten sind für die Politikerin Wächter unserer Demokratie. „Ohne Helm, ohne Uniform, dafür mit Mut, Verstand und Beharrlichkeit“, sagte Roth bei der Verleihung des Wächterpreises im Kaisersaal des Frankfurter Römer.

    Alfred Sauter legte alle Ämter nieder und behielt nur sein Abgeordnetenmandat.
    Alfred Sauter legte alle Ämter nieder und behielt nur sein Abgeordnetenmandat. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Zur mit dem Wächterpreis gewürdigten Recherche: Es war eine der großen politischen Affären der vergangenen Jahre: Inmitten einer unvergleichlichen nationalen Notlage, als Schutzgüter für den Kampf gegen das Coronavirus wildgehandelte Mangelware waren, haben die CSU-Politiker Alfred Sauter und Georg Nüßlein Geschäftsdeals mit Masken vermittelt und dafür hohe Provisionszahlungen kassiert.

    Beide Politikerkarrieren sollten im Zuge dieser Affäre mehr oder weniger beendet sein. Nüßlein kandidierte nicht mehr für den Bundestag und trat aus der CSU aus. Sauter legte alle Ämter nieder und behielt nur sein Abgeordnetenmandat. Der bayerische Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Affäre ein, der seit Wochen arbeitet.

    Holger Sabinsky-Wolf und Michael Stifter haben mit ihren Recherchen diese Maskenaffäre überhaupt mit aufgedeckt. Die Texte der beiden Journalisten schlugen ein wie eine Bombe. Dutzende Medien in der Bundesrepublik griffen die Erkenntnisse auf, zitierten und kommentierten sie. Zahlreiche Leserinnen und Leser drückten in Leserbriefen und Kommentaren ihre Wut und Enttäuschung über das Verhalten der CSU-Politiker aus. Bis heute hallen die Recherchen im politischen Bayern nach.

    Diese Relevanz und diese herausragende Leistung ist nun also auch mit einem der wichtigsten Journalistenpreise in Deutschland gewürdigt worden, der von der Stiftung "Freiheit der Presse" vergeben wird. Der erste Platz ist mit 10.000 Euro dotiert.

    Der CSU-Abgeordnete Georg Nüßlein hat im Masken-Ausschuss des Bayerischen Landtags wie erwartet seine Aussage verweigert.
    Der CSU-Abgeordnete Georg Nüßlein hat im Masken-Ausschuss des Bayerischen Landtags wie erwartet seine Aussage verweigert. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die weiteren Preisträger in diesem Jahr: Der zweite Preis (6 000 Euro) ging an das Autorenteam Kersten Augustin und Sebastian Erb der Berliner taz für Ihre Recherche zu rechtsextremen Vorfällen in den Reihen der Bundestagspolizei. Sie löste Untersuchungen des Bundestagspräsidiums aus. Mit dem dritten Preis (4 000 Euro) wurde die Lokalredaktion der Zeitung Fränkischer Tag in Bamberg für Ihre Arbeit über die sogenannte "Boni-Affäre" im Bamberger Rathaus ausgezeichnet. Dort wurden über längere Zeiträume Zahlungen ohne Rechtsgrundlage mit vorgeschobenen Begründungen an Mitarbeiter geleistet - zum Schaden der Steuerzahler.

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