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In eigener Sache
25.06.2024

Abschied einer "Landtagslegende"

Sie verabschiedeten Landtagskorrespondent Uli Bachmeier (rechts) in den Ruhestand: Chefredakteur Peter Müller, Herausgeberin Alexandra Holland, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Chefredakteurin Andrea Kümpfbeck (von links).
Foto: Marcus Merk

Mehr als zwei Jahrzehnte lang berichtete Uli Bachmeier für unsere Redaktion über die bayerische Landespolitik. Nun geht er in den Ruhestand. Landtagspräsidentin Aigner lobt ihn als "Journalist der guten alten Schule".

Uli Bachmeier ist ein "gestandenes Mannsbild", wie es heißt. Was sehr hilfreich ist, wenn man wie er über Landespolitik zu berichten hat – nicht zuletzt über die drei großen S: Stoiber, Seehofer, Söder. "jub", so sein Kürzel, berichtete 23 Jahre lang als Korrespondent der Augsburger Allgemeinen aus München. Zehn Jahre davon war er Vorsitzender des Vereins Bayerische Landtagspresse. "Sie gehören zum Inventar", sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner zu ihm, am Montagabend im Steinernen Saal des Maximilianeums bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand.

Zu den mehr als 150 Gästen gehörten die Herausgeberin der Augsburger Allgemeinen, Alexandra Holland, die Ministerin Ulrike Scharf und die Minister Joachim Herrmann, Markus Blume, Christian Bernreiter (alle CSU), Fabian Mehring (Freie Wähler) – und der ehemalige CSU-Bundesfinanzminister Theo Waigel sowie der frühere CSU-Chef Erwin Huber. Für den Bayerischen Verfassungsgerichtshof waren Präsident Hans-Joachim Heßler und sein Vorgänger Peter Küspert gekommen.

Aigner über Bachmeier: Er habe Nähe zur Politik gesucht und zugleich Distanz gewahrt

Bachmeier sei ein "Journalist der guten alten Schule", so Landtagspräsidentin Aigner weiter. Er habe Chefredakteure und Ministerpräsidenten kommen und gehen sehen. "Aber Sie sind immer da gewesen." Bei diesem Satz musste der 64-Jährige lächeln. Wie über die Feststellung Aigners, er sei über all die Jahre seiner Frisur – lockig und mittellang – treu geblieben. Am Ende einer langen Karriere war das wieder so ein emotionaler Moment. Vergleichbar vielleicht mit dem am 14. Mai, als ihm eine besondere Ehre in der letzten Plenarsitzung des Bayerischen Landtags, die er für die Augsburger Allgemeine begleitet hatte, zuteil wurde: ein fraktionsübergreifender, 30 Sekunden andauernder Applaus. "Das hat gezeigt, wie wichtig Sie uns sind", kommentierte Aigner.

Kommentieren, das war Teil von Bachmeiers täglichem Geschäft. Staatsregierung und Opposition boten ihm dazu reichlich Stoff. Und zu seinen Spezialitäten zählte es, diesen Stoff ernst, gleichwohl nicht bierernst zu nehmen. In seinem letzten Leitartikel etwa tauchte er, rein gedanklich versteht sich, tief in die beiden Gehirnhälften von Ministerpräsident Markus Söder ein. Die eine mache Söder die Gründe deutlich, warum er nicht Kanzlerkandidat der Union werde. "Seine andere Gehirnhälfte aber mag das nicht einsehen. Hier wohnt das Gefühl. Und das Gefühl sagt ihm: Markus, du bist der Beste." Ein typischer Bachmeier! Genau wie das ganze niederbayerische Mannsbild, ein, so Aigner respektvoll, "Typ" eben. Einer, der Nähe gesucht und Distanz gewahrt habe. Der mit spitzer Feder geschrieben, allerdings niemanden drangehängt habe für eine Schlagzeile oder für 15 Sekunden Aufmerksamkeit.

Chefredakteur Müller: Bachmeier stehe für den Qualitätsjournalismus der Augsburger Allgemeine

"jub" blieb sich in der Tat treu. Bereits im Alter von 20 Jahren hatte er in seiner Bewerbung für das Volontariat, die Redakteursausbildung, an die Augsburger Allgemeine geschrieben: "Ich bin der Überzeugung, dass eine sachgerechte und wahrheitsgemäße Behandlung des lokalen und überregionalen Geschehens in der Presse für die Leser und für die Betroffenen wichtig ist." Darauf sollte er nix – ein typisches Bachmeier-Wort, das nur Bachmeier nicht aus seinen Texten herausgestrichen wurde – kommen lassen. Von einem "journalistischen Manifest" sprach Chefredakteur Peter Müller, von einer "Landtagslegende" Chefredakteurin Andrea Kümpfbeck.

Uli Bachmeier am Montagabend mit Theo Waigel, dem früheren Bundesfinanzminister.
Foto: Marcus Merk

Uli Bachmeier stehe, so Müller in seiner Rede, für einen Journalismus, der die Augsburger Allgemeine bis heute präge: "Stets gut informiert, aber nicht dauernd aufgeregt. Gründlich recherchiert, aber ohne vorschnelle Empörung. Erstellt mit einem Netzwerk erstklassiger Kontakte, Gesprächspartner, deren Vertrauen man sich nicht mal eben zusammen googeln kann." Auch Christoph Trost, Bachmeiers Nachfolger als Vorsitzender des Vereins Bayerische Landtagspresse, betonte, dass guter Journalismus vom Dabeisein lebe. Das habe Bachmeier immer beherzigt.

Der derart Gelobte bedankte sich, allen voran, bei Herausgeberin Alexandra Holland für die "größtmöglichen Freiheiten", die er stets gehabt habe. Als Legende sieht er sich offenkundig nicht, eher als "Printosaurus". So heiße er bei jungen Kollegen. Typisch Bachmeier dann auch diese Episode, an die er erinnerte: Ein einziges Mal habe er Markus Söder zu Unrecht kritisiert. Für den Fehler habe er den damaligen Finanzminister um Entschuldigung gebeten: "Herr Söder, es tut mir leid, aber nehmen Sie es für unentdeckte Verfehlungen." Söder habe das akzeptiert. Bachmeiers Fazit: "So schön kann Bayern sein." Am Ende seiner Rede erhielt er dieses Mal mehr als 50 Sekunden lang Applaus.

Nachfolger Christoph Frey arbeitet bereits im Münchner Büro

Mit Uli Bachmeier gehe eine Ära zu Ende, hatte Ilse Aigner noch gesagt. Sie hoffe, "dass wir ein bisschen was aus dieser Zeit rüberretten können" in das Zeitalter des digitalen Dauerrauschens. Die Landtagspräsidentin verband das mit einer eindringlichen Zustandsbeschreibung: Sie sei die Letzte, die gegen technologischen Fortschritt sei, erklärte sie. Aber sie beobachte mit Sorge das Ausmaß an Falsch- und Desinformationen. Dies sei ein Nährboden für Radikale – und stelle einen direkten Angriff auf die Demokratie dar. "Mehr denn je sind wir auf unabhängige Medien angewiesen." Uli Bachmeiers Texte seien das, was man unter Qualitätsjournalismus verstehe.

Uli Bachmeier mit seinem Nachfolger Christoph Frey.
Foto: Marcus Merk

Seriös und verantwortungsbewusst zu informieren, ist ein Anspruch, den Bachmeiers Nachfolger einlösen wird. Christoph Frey, zuvor langjähriger Leiter der Redaktion Augsburg Land, tut es bereits. Er wechselte im vergangenen September ins Münchner Büro unserer Redaktion. Frey, so Aigner, steige in große Fußstapfen, sei aber bestens dafür gerüstet.

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27.06.2024

Auf dem obersten Foto sieht man gleich, um wen es eigentlich geht, wer im Mittelpunkt steht. Dennoch sind alle Lobesarien auf Bachmeier richtig und berechtigt.

25.06.2024

Tatsächlich: Qualitätsjournalismus!
Wirklich sehr, sehr schade, dass Herr Bachmeier aufhört. Mit 64 ist es zu früh, sage ich mal etwas egoistisch, da mir seine Berichte und Kommentare über die Bayerische Landespolitik, geschrieben mit Herz und Verstand, zweifellos fehlen werden.
Alles Gute!

25.06.2024

Schade, ich habe Herrn Bachmeiers Artikel immer sehr geschätzt. Uli Bachmeiers Texte seien das, was man unter Qualitätsjournalismus verstehe, sagte ja auch Frau Aigner, diesem Satz kann ich nur zustimmen. Leider kann ich das aber nicht über alle Kollegen von Herrn Bachmeier sagen, es wäre wünschenswert, wenn man sich Herrn Bachmeier als Vorbild nehmen würde. Mehr Information und weniger Meinungs- oder Stimmungsmache, eben Journalismus, wie er schon in den 60er und 70er Jahren üblich war. Herrn Bachmeier will ich danke sagen für seine vielen Informationen in all den Jahren und ihm einen schönen Ruhestand wünschen.

25.06.2024

Fast alles richtig Walter was Du da verlauten läßt,
und meistens sogar etwas Humorvoll, halt so ein "richtiger Bachmeier" wie er eben war!
Aber bestimmt "nicht" in der Zeit, als sein Chef "Gregor Peter Schmitz" hieß, NEIN, ich glaube ganz bestimmt nicht.
Ob ihm in dieser Zeit seine Arbeit wirklich sooo großen Spass machte, ich zumindest bezweifle das doch sehr, wenn er wohl auf Geheiß vom "GPS" wieder mal eine Breiseite gegen Markus Söder ablassen musste, wenn der zuvor bei seinem "Freund Markus Lanz" groß aufsprechen durfte und gegen Söder wetterte!

25.06.2024

Bachmeier musste unter Bonhorst und Roller immer "mit angezogener Handbremse" schreiben, da Kritik an der Staatspartei CSU unter diesen Chefredakteuren nur in hömopathischen Dosen möglich war.
Erst unter Gregor Peter Schmitz durfte Bachmeier zeigen, dass er es mit den Edelfedern der SZ durchaus aufnehmen kann. Das hat er sich dann auch nicht mehr nehmen lassen.
Dass er nun schon mit 64 aufhört, ist für einen engagierten Journalisten wie ihn aber ungewöhnlich. Da würde ich lieber manch anderen in Rente schicken.