Wer sieht die Tiere mit ihren schwarzen Knopfaugen, ihrer Stupsnase und ihrem Stachelkleid nicht gerne? Gerade jetzt im Spätsommer und Herbst wächst die Wahrscheinlichkeit, Igel zu entdecken, schreibt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern, kurz LBV. Denn sie seien verstärkt auf Futtersuche, müssen sie sich doch in den nächsten Wochen Fettreserven für den Winterschlaf anlegen. Doch die Zahl der Igel scheint bayern- und bundesweit zurückzugehen. Auch deshalb ruft der LBV mit mehreren Partnern Bürgerinnen und Bürger auf, die Tiere zu melden.
In der Dämmerung und nachts sind Igel vor allem aktiv
Vor allem soll mit diesem Bürgerforschungsprojekt ein genaueres Bild über das Vorkommen des beliebten Säugetiers erstellt werden. Am häufigsten gesichtet werden sie abends, sind Igel doch vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv. Da die meisten Jungtiere im August geboren werden, seien jetzt auch viele Igelmütter mit ihrem Nachwuchs in Gärten und Parks unterwegs.
Gartenbesitzer können aber noch viel mehr für Igel tun. Da der Lebensraum dieser Tiere schwindet, seien naturnahe Gärten mit wilden Ecken sowie Laub- und Reisighaufen wirklich wichtig. Dann finden Igel nahrhafte Würmer, Insektenlarven, Käfer und Raupen. Übrigens stehen auch Schnecken auf ihrem Speiseplan, was Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen sicher freut. Dagegen sterben Igel nicht nur häufig beim Überqueren von Straßen, sie werden oft Opfer nächtlicher Mähroboter. Außerdem setzt die Klimakrise mit ihren Extremen wie lang anhaltende Trockenheit und starker Regen Igeln zu, erklärt LBV-Biologin Angelika Nelson.
Die Hügel des Maulwurfs ärgern viele Gartenbesitzer
Doch nicht nur Igel sollen Tierfreunde bis zum 30. September melden. Ebenso steht der Maulwurf im Zentrum des Interesses, auch über seine Bestände will man auf diesem Weg mehr erfahren. Daher heißt die Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“. Anders als Igel, halten Maulwürfe allerdings keinen Winterschlaf. Sie graben, solange der Boden nicht gefroren ist, ihre Tunnel und Höhlen zehn bis 20 Zentimeter tief ins Erdreich und sorgen für die bekannten Hügel, die wiederum gerade Liebhaber gepflegter Rasen nicht begeistern. Andererseits sorgen die Tiere für einen gesunden Boden und fressen ebenfalls unter anderem gerne Schnecken. Und auch in puncto niedliches Aussehen kann so ein Maulwurf gut mithalten.
Sichtungen von Igeln in Bayern sollen beim LBV unter www.igel-in-bayern.de eingetragen werden. Dort findet sich auch viel Wissenswertes über die Tiere. Maulwürfe sollen dem „NABU|naturgucker“ (www.nabu-naturgucker.info) gemeldet werden.
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