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Hohe Auszeichnung: Ehrendoktorwürde für Theo Waigel: Was den Vater des Euro und die Uni vereint

Hohe Auszeichnung

Ehrendoktorwürde für Theo Waigel: Was den Vater des Euro und die Uni vereint

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    Theo Waigel bei der Verleihung im Goldenen Saal.
    Theo Waigel bei der Verleihung im Goldenen Saal. Foto: Michael Hochgemuth

    Einen juristischen Doktortitel hat der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel bereits seit mehr als 50 Jahren, 1967 promovierte er zur verfassungsmäßigen Ordnung der Landwirtschaft. Jetzt kommt ein weiterer Titel dazu: die Ehrendoktorwürde der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. Waigel beeindrucke mit seinem Lebenswerk im Bereich der Volkswirtschaftslehre ebenso wie in der Betriebswirtschaftslehre, so rühmte ihn Wolfgang Schultze, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, am Dienstagabend bei der Verleihung des Ehrentitels im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses.

    Der aus Oberrohr bei Krumbach stammende Finanzminister a.D. und "Vater des Euro", wie Waigel häufig genannt wird, bedankte sich ergriffen: "Mit großer Freude und verhaltenem Stolz" nehme er die Ehrendoktorwürde in Empfang. "Augsburg betrachte ich als meine Heimatuniversität", betonte der 83-Jährige, "auch wenn es bei meinem Studienbeginn 1959 nicht möglich war, in Augsburg zu studieren." Das liegt ganz einfach daran, dass die Hochschule in Augsburg erst 1970 gegründet wurde. Waigel ging nach Würzburg und München. Seine Kinder und Schwiegertöchter holten es nach, studierten erfolgreich Geschichte und Rechtswissenschaften in Augsburg. 

    Ex-Bundespräsident Köhler rühmt Theo Waigel

    Die Laudatio hielt der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler, den Waigel als den Mann bezeichnet, der ihm als Staatssekretär in seiner Zeit als deutscher Finanzminister bei der politischen Arbeit "am nächsten stand".

    "Als Bundesfinanzminister dachte Theo Waigel weit über die Tagespolitik hinaus", sagte Köhler vor mehr als 400 Gästen. "Mit seinem Haus entwickelte er Mitte der 1990er Jahre ein auf eine Dekade angelegtes finanzpolitisches Arbeitsprogramm, das eine dauerhafte Balance zwischen einem leistungsfähigen Staat einerseits und einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft andererseits zu erreichen suchte." Dessen Kernelemente seien auch mit Blick auf heutige finanzpolitische Herausforderungen wegweisend. Glaubwürdig, voller Anstand und kompetent in der Sache, so charakterisierte Köhler seinen Freund, mit dem er gemeinsam etwa die finanziellen Rahmenbedingungen für den Abzug der russischen Truppen aus Ostdeutschland verhandelt hatte. Egal, wie turbulent es im politischen Betrieb zuging: "Theo Waigel ist seinen ganzen Weg mit entwaffnender Menschenfreundlichkeit gegangen. Das zeugt von tiefer Einsicht in die Wissenschaft vom Menschen."

    Sie würdigten Waigel (von links): Altbundespräsident Horst Köhler, Uni-Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel, der Geehrte, Dekan Wolfgang Schultze und Wissenschaftsminister Markus Blume.
    Sie würdigten Waigel (von links): Altbundespräsident Horst Köhler, Uni-Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel, der Geehrte, Dekan Wolfgang Schultze und Wissenschaftsminister Markus Blume. Foto: Michael Hochgemuth

    Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber verriet in ihrem Grußwort, dass sie Waigels Credo "beraten, entscheiden, begründen" stets auch selbst im Hinterkopf habe, Uni-Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel würdigte Waigels Einsatz für die Universität und betonte, dass es etwa einige Medizin- und Physiklehrstühle ohne seinen Einsatz heute nicht geben würde. Und für Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume ist der Geehrte ein "Freud der Wissenschaft, ein echter bayerischer Schwabe und ein überzeugter Europäer". Blume wandte sich direkt an Waigel: "Du hast deutsche und europäische Geschichte geschrieben, du hast uns neue Welten eröffnet."

    Auch während seiner Zeit in der Spitzenpolitik war Theo Waigel – ab sofort Dr. rer. pol. h. c. – der Universität Augsburg eng verbunden. Von 1985 bis 2020 gehörte er dem Kuratorium an, davon 15 Jahre als Vorsitzender. "Aus den bescheidenen Anfängen ist eine Universität entstanden, die, weit über Schwaben hinaus, nationale und internationale Anerkennung gefunden hat", so Waigel in seiner Dankesrede. Letzteres, da sind sich alle Laudatorinnen und Laudatoren einig, gilt auch für ihn selbst.

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