Rund 40.000 Einsatzkräfte sind bislang zur Bewältigung des Hochwassers in ganz Bayern unterwegs. Dies sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag im oberbayerischen Reichertshofen. Den vielen Helferinnen und Helfern von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Wasserwacht, Technischem Hilfswerk, der Bundeswehr und anderen Organisationen ist es zu verdanken, dass Menschen aus dramatischen Situationen gerettet werden konnten. Aber auch unzählige Bürgerinnen und Bürger waren sofort zur Stelle und packten vor Ort tatkräftig mit an, wo auch immer Hilfe nötig war. Ihnen allen sprechen Politikerinnen und Politiker großen Dank aus.
Über soziale Medien gab es Hilfsaufrufe
Denn gerade auf dieses Engagement, auf diese Solidarität und Hilfsbereitschaft, kommt es in so einem Katastrophenfall an. Auch die sozialen Medien spielen hier eine wichtige Rolle, um besonders schnell Hilfsaufrufe starten zu können und Freiwillige vor Ort zusammenzubringen. So konnten beispielsweise vielerorts ganz rasch Menschen gefunden werden, die Tag und Nacht mithalfen, Tausende Sandsäcke zu befüllen.
Zu einem ganz besonderen Einsatz diesbezüglich kam es in Egenhofen in der Gemeinde Kammeltal im Landkreis Günzburg. Dort wollte ein Paar am Samstag eigentlich heiraten. Die Braut ist dann in ihrem Regencape, das sie ursprünglich für die Hochzeit gekauft hatte, raus und hat Sandsäcke befüllt, der Bräutigam ist mit dem Radlader gefahren. Die Riesenbreze, die sie an Stelle einer Hochzeitstorte besorgt hatten, haben sie den Helferinnen und Helfern der Feuerwehr als Brotzeit spendiert.
Auch pflegebedürftige Senioren mussten evakuiert werden
Nachbarschaftshilfe war wiederum beim Ausräumen der vielen Keller bitter nötig, um noch schnell zu retten, was zu retten war. Außerdem unterstützten Freiwillige die vielen Flutopfer, die aus ihren Wohnungen und Häusern innerhalb kürzester Zeit evakuiert werden mussten und nur das Nötigste noch mitnehmen konnten. So war es unter anderem auch dem Einsatz von Ehrenamtlichen mit zu verdanken, dass pflegebedürftige Senioren aus dem stark vom Hochwasser betroffenen in einer Notunterkunft in der Stadt Augsburg in Sicherheit gebracht werden konnten und dort gut versorgt wurden.
Auch eine Vielzahl Lastwagenfahrer hat sich, als weiteres Beispiel von vielen, am Samstag auf einen Unterstützungsaufruf des Landkreises Pfaffenhofen in Bayern gemeldet und mitgeholfen. Darüber hinaus sorgten Vereine, Firmen, Gasthöfe und andere Freiwillige an vielen Orten dafür, dass die Einsatzkräfte mit Essen und Trinken versorgt waren.
Doch eines ist auch klar: Engagement und Solidarität werden auch in den nächsten Tagen noch extrem wichtig sein, um die Folgen der Flut zu bewältigen.
Unser Leserhilfswerk bietet eine Soforthilfe
Die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, will mit einer finanziellen Soforthilfe Flutopfern zur Seite stehen. „Wir sind tief erschüttert, wie viele Menschen in unserer Region binnen Stunden in existenzielle Notlagen geraten sind. Diese Menschen zu unterstützen, ist für uns als Kartei der Not eine Selbstverständlichkeit“, betont Arnd Hansen, der Geschäftsführer der Kartei der Not. „Als langjähriges, in der Region tief verwurzeltes soziales Hilfswerk haben wir schon oft bei Katastrophen sehr schnell und völlig unbürokratisch geholfen.“ Genau so soll es auch diesmal finanzielle Zuschüsse von unserem Leserhilfswerk für die aktuellen Flutopfer geben. Hansen setzt hier auf eine enge Kooperation mit den Gemeinden und Landkreisen. Aber auch andere soziale Stellen können für hilfsbedürftige Flutopfer Anträge stellen. (AZ, huda)
Weitere Infos zur Arbeit der Kartei der Not unter www.kartei-der-not.de