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Hochwasser
05.06.2024

Helfer in den Hochwassergebieten: "Wenn es ernst wird, halten wir alle zusammen"

Foto: Jason Tschepljakow, dpa (Symbolbild)

Die Feuerwehr rückte rund um die Uhr aus, private Helfer verteilten Kleidung und unterstützten bei Evakuierungen. Ohne Ehrenamtliche wäre das Hochwasser nicht zu bewältigen gewesen.

Sandra Parada, Helferin in einer Notunterkunft in Günzburg

Die Hilfsbereitschaft der Menschen hier hat mich wirklich beeindruckt. Ich arbeite an der Kleiderausgabe in einer Notunterkunft. Jeden Tag kommen Leute zu uns, die T-Shirts, Pullover oder Decken vorbeibringen. Ich sortiere die Spenden und verteile sie an die Betroffenen. Wir haben viel mehr bekommen, als wir erwartet hatten. So viel, dass wir sagen mussten: Stopp, wir haben fürs Erste genug. Gleichzeitig ist die Not der Menschen immer noch groß, viele sind verzweifelt. 

Neben den Spenden brauchen viele jemanden, der ihnen zuhört. Auch dafür bin ich hier. Die Menschen erzählen mir von Zerstörungen an ihren Häusern, von vollgelaufenen Kellern. Eine Frau, die heute zu mir kam, hat ihre Ziegen verloren. Sie sind in der Flut ertrunken. Das finde ich schrecklich, solche Geschichten gehen mir unglaublich nahe. Aber gerade da ist es wichtig, dass sich hier Menschen auch privat engagieren. Die Arbeit der Helferinnen und Helfer vom Roten Kreuz und der Feuerwehr ist natürlich unglaublich wichtig. Aber sie können nicht alles leisten. Mit einer Uniform verbindet man sofort Not und Katastrophen. Da fällt es schwer, sich zu öffnen. In Zivil können wir den Menschen helfen, das Elend und die Zerstörung zumindest für einen Moment zu vergessen. 

Simone Körner, Freiwillige Feuerwehr Augsburg-Haunstetten

Die Hochwasser sind für uns als Einsatzkräfte natürlich eine enorme Belastung. Am Sonntag zum Beispiel war ich von 5.15 Uhr in der Früh bis abends um 20.30 Uhr im Dienst. Wie viele Einsätze es waren, weiß ich schon gar nicht mehr. Das kam Schlag auf Schlag. 

Zum Glück ist Augsburg noch relativ glimpflich davongekommen. Aber in Haunstetten sind viele Keller vollgelaufen. Teilweise standen die Menschen brusthoch im Wasser. Viele haben sich hilflos gefühlt. Das Schlimme aber war: Auch wir konnten ihnen kaum helfen. Denn das Wasser kam in der Regel nicht von außen. Es war Grundwasser, das sich von unten in das Haus gedrückt hat. Dagegen können wir nichts unternehmen. Wenn wir das Wasser abpumpen würden, käme es innerhalb von kurzer Zeit wieder zurück. Im Zweifel würde man beim Abpumpen sogar das Haus beschädigen. Da hilft nur abwarten. Und das ist dann schon besonders belastend: wenn selbst wir als Helfer hilflos sind.

Margarete Felbier, half bei der Evakuierung eines Altenheims in Schrobenhausen

Für uns ist es selbstverständlich, dass wir in so einer Situation helfen. Unsere Familie hat ein Busunternehmen. Wir fahren Linien in der Region um Neuburg und Schrobenhausen. Am Wochenende hat der Katastrophenschutz bei uns angerufen und gefragt, ob wir bei der Evakuierung eines Altenheims in Schrobenhausen helfen können. Da haben wir sofort Ja gesagt. Mein Mann war dabei, meine drei Kinder und ich – die ganze Familie. Unsere Tochter hat extra ihre Schicht bei der Arbeiterwohlfahrt getauscht, um helfen zu können. Wir haben die Seniorinnen und Senioren aus dem Altenheim herausgeholt, haben geschaut, wo noch Betten frei sind, und die Menschen dorthin gefahren. Für die meisten war das eine enorme Belastung. Sie wurden aus ihrem Umfeld gerissen, mussten ihre Wohnungen zurücklassen, konnten kaum etwas einpacken außer den Medikamenten. Viele hatten Angst. Wir haben versucht, so gut es geht, für sie da zu sein. 

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Neu ist so eine Situation für uns nicht. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder bei Einsätzen geholfen. Der Katastrophenschutz kennt unsere Handynummern inzwischen. Wenn zum Beispiel in der Schule Feueralarm ausbricht, rufen sie uns an und wir kommen. Da steht der Busverkehr dann halt mal kurz still. Wir sind auch schon bis nach Dresden gefahren, um bei Hochwassern zu unterstützen. Und zu Beginn des Kriegs in der Ukraine haben wir Hilfsgüter dorthin transportiert. Ich glaube ganz fest daran: Wenn du jemandem hilfst, kommt das auch auf dich zurück. Und alle diese Menschen würden das Gleiche auch für uns tun. Wir selbst waren ja auch vom Hochwasser betroffen, im Büro und bei uns zu Hause. Da kam auch die Freiwillige Feuerwehr und hat uns geholfen. In solchen Momenten müssen wir alle zusammenhalten.

Video: dpa

Melanie Rabus, Technisches Hilfswerk Günzburg

Ich bin seit 14 Jahren ehrenamtliche Helferin beim Technischen Hilfswerk. Wir bringen Sandsäcke in das Hochwassergebiet, versorgen die anderen Helferinnen mit Diesel und Benzin, koordinieren die Einsatzkräfte, bereiten Trinkwasser auf, helfen beim Wegräumen der Trümmer und beim Abpumpen. Den Landkreis Günzburg hat es besonders hart getroffen. Allein hier haben wir zehntausende Sandsäcke benötigt, um das Wasser zurückzuhalten. Und trotzdem waren da immer noch Menschen, die nicht aus ihren Häusern konnten und mit der Familie im ersten Stock ausharren mussten.

Hochwassereinsätze wie diese habe ich schon häufiger mitgemacht. Vor drei Jahren war ich beispielsweise im Ahrtal. Das war wahrscheinlich einer meiner emotionalsten Einsätze. Wir haben Menschen gesehen, deren Häuser komplett zerstört waren, die alles verloren haben. Teilweise rückten vor ihren Augen die Bagger an, um die Überreste ihrer Häuser wegzutragen. Das war traurig, mit anzusehen. So schlimm war es in Bayern zum Glück nicht. Aber trotzdem ist es für uns natürlich besonders emotional, wenn es die eigene Heimat ist, die unter Wasser steht. Wir waren ja zum Teil selbst betroffen. Einige meiner Kolleginnen und Kollegen hatten geflutete Keller zu Hause, konnten ihre Häuser nicht betreten und waren trotzdem den ganzen Tag im Einsatz, um anderen zu helfen. 

Das war wirklich beeindruckend: Überall in den Hochwassergebieten trifft man Menschen, die selbst viel verloren haben und trotzdem noch anderen helfen. Menschen, die ihre Nachbarn beim Aufräumen unterstützen, während das eigene Grundstück noch verwüstet ist. Oder Menschen, die uns und die anderen Helfer während der Arbeit mit Süßigkeiten und Getränken versorgen. Ich finde, das zeigt sehr schön: Wenn es ernst wird, halten wir alle zusammen.

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