Die Hochwasserlage in Bayern entspannt sich langsam. Doch die Pegelstände an der unteren Donau sind auch am Donnerstag hoch – in Regensbur, Straubing und Passau über der Meldestufe 4. Der Pegel der Donau an der Eisernen Brücke in Regensburg wies um 7.30 Uhr einen Wasserstand von 6,06 Metern auf. Zum Vergleich: Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 wurden nach den Daten der Experten 6,82 Meter gemessen.
Laut Prognose des HND sollte das Hochwasser im weiteren Verlauf leicht abnehmen. Den Behörden und Einsatzkräften bereitet der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen. Um dort den Druck von den Schutzwänden zu nehmen, verzichtete die Stadt am Mittwoch zeitweise darauf, das durch die Schutzwände fließende Wasser zurück in die Donau zu pumpen. Aus Sorge, dass der weiche Boden versagen und dadurch die Schutzelemente abrutschen könnten, wurde ein gewisser Zufluss zugelassen.
Häuser in Regensburg wegen Hochwasser evakuiert
Am späten Montagabend mussten 200 Menschen in der Stadt ihre Häuser verlassen. Die betroffene Straße liegt in der Innenstadt direkt an der Donau. Eine Sprecherin der Stadt teilte mit, dass der Untergrund dort durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht sei. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, "dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird". Die Stadt hat ein Notquartier in einer Sporthalle zur Verfügung gestellt.
Hochwasser verlagert sich auf Donau: Regensburg ruft Katastrophenfall aus
Weil das Wasser an der Donau immer weiter stieg, hat Regensburg den Katastrophenfall ausgerufen. Zudem hat die Stadt ein Bürger-Telefon zum Hochwasser eingerichtet. Aktuelle Informationen sollen auf der Webseite der Stadt und über die gängigen Warn-Apps veröffentlicht werden.
Bereits am Wochenende hatten mehrere Landkreise und Städte in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. In vielen Regionen sind Flüsse und Bäche nach tagelangem Dauerregen über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz.