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Heiliger Ulrich auf Sonderbriefmarke: Die Geschichte dahinter

Kirche

Ein Heiliger in Millionenauflage

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    Die Sonderbriefmarke „Bischof Ulrich von Augsburg“ samt Leitwort des Jubiläumsjahres: „Mit dem Ohr des Herzens“.
    Die Sonderbriefmarke „Bischof Ulrich von Augsburg“ samt Leitwort des Jubiläumsjahres: „Mit dem Ohr des Herzens“. Foto: Bundesministerium der Finanzen

    Wenn Ulrich noch lebte, er würde staunen: Zu Ehren des Heiligen wurde ein Bier gebraut, ein Kompositions-Wettbewerb veranstaltet – und eine Sonderbriefmarke aufgelegt. Seit Kurzem ist sie im Handel, am Mittwoch wird sie offiziell im Augsburger Rathaus vorgestellt. Im Post-Deutsch: „Nassklebende Briefmarken zu je 2,75 EUR im 10er-Bogen, geeignet für die Frankierung von Maxibriefen bis 1000 g innerhalb Deutschlands“. Wer ahnt angesichts dessen schon, welche besondere Geschichte sich hinter der Marke verbirgt?

    Beginnen wir so: Das katholische Bistum Augsburg erinnerte bereits mit einer Vielzahl von Veranstaltungen an den 1100. Jahrestag der Bischofsweihe und an den 1050. Todestag des Bistums- und Stadtpatrons Ulrich. Nun, zum Ende des Jubiläumsjahres, folgt dem noch eine Sonderbriefmarke. Auflage: 1,1 Millionen Exemplare. Besonders daran ist, dass das zuständige Bundesfinanzministerium jährlich nur rund 50 Sonderbriefmarken herausgibt. Dass der Augsburger Bischof Bertram Meier die Idee zur Ulrichs-Marke hatte und sich der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel beim aktuellen Bundesfinanzminister Christian Lindner für diese einsetzte. Und: Dass die Fotovorlage von einem Ulrich stammt – Ulrich Wagner, langjähriger Fotograf unserer Redaktion.

    Augsburger Bischof Bertram Meier: „Schöne Würdigung unseres Bistumspatrons Ulrich“

    Wagner war völlig überrascht, als er durch einen Anruf davon erfuhr. Am Apparat: Der bei Freising lebende Design-Professor Peter Krüll. Der war vom Bundesfinanzministerium beauftragt worden, das mithilfe eines Programm- und eines Kunstbeirats über Themen und Marken entscheidet. Bürger und Institutionen können Vorschläge machen. Für die Gestaltung suchte Krüll zunächst nach Motiven. Er stieß auf Zeichnungen – und auf die überlebensgroße Bronze-Skulptur des Heiligen vor dem Ulrichshaus, dem Tagungshaus der Diözese, in Augsburg. Geschaffen vom Münchner Bildhauer Klaus Backmund, fotografiert von Ulrich Wagner für einen vor ein paar Jahren erschienenen Artikel unserer Redaktion. Krüll sagt, er finde Themen zu bekannten Personen interessant und „versuche, sie sympathisch darzustellen“.

    Das ist ihm offenbar geglückt. Bischof Meier jedenfalls freue sich sehr über die „schöne Würdigung unseres Bistumspatrons Ulrich“, wie er sagt. Er spricht auch vom guten Miteinander „in gegenseitigem Respekt zwischen Kirche und Staat, denn beide wirken auf ihre je eigene Weise für das Wohl der Menschen“. Besonderen Wert habe man im Jubiläumsjahr darauf gelegt, das soziale und pastorale Handeln Ulrichs in den Mittelpunkt zu stellen. Der habe sich der Notleidenden angenommen und könne „für uns alle auch heute ein Vorbild sein“, so Meier. „Mit dem Versand der Briefmarke wird damit im Grunde diese Botschaft ebenfalls ausgesandt.“

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