Die deutsch-israelische Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken (DIG) hat nach dem tödlichen Großangriff der Hamas auf Israel eine Prüfung aller Fördermittel aus öffentlicher Hand mit Bezug zu Palästina gefordert. Zudem müssten Bund, Länder und Kommunen rigoros gegen einschlägige Palästinenserorganisationen vorgehen und Israel unzweideutig unterstützen, heißt es in einer Mitteilung vom Sonntag.
Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) forderte indes, als Zeichen der Solidarität vor öffentlichen Gebäuden israelische Flaggen zu hissen. Der Terrorangriff sei hinterhältig und Israel habe jedes Recht auf Selbstverteidigung.
Entsetzt zeigte sich die DIG von den Bildern aus sozialen Netzwerken: Mit Erschütterung und Sprachlosigkeit müsse man eine Kultur erleben, bei der Hunderte tanzend und johlend zum Beispiel einen Jeep begleiteten, auf dessen Pritsche der geschundene Körper einer jungen Frau liege, bespuckt von den Umstehenden, Hamas-Terroristen auf ihr sitzend. Das seien "Aufnahmen aus der Hölle" eines internationalen Mobs, der das Töten von Juden feiere.
Die islamistische Hamas, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hat Israel am Samstagmorgen massiv attackiert. Bei den überraschenden Angriffen mit Tausenden Raketen auf israelische Ortschaften starben rund 300 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Dutzende Menschen wurden zudem in den Gazastreifen verschleppt, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen. Die israelische Luftwaffe reagierte mit einem Beschuss, bei dem nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bislang mehr als 300 Menschen starben und rund 1990 Palästinenser verletzt wurden.
(dpa)