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Alfons Schuhbeck: Haftantritt rückt näher

Promikoch

Haftantritt des TV-Kochs Alfons Schuhbeck rückt näher

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    Alfons Schuhbeck, hier auf einem Bild aus angenehmeren Zeiten.
    Alfons Schuhbeck, hier auf einem Bild aus angenehmeren Zeiten. Foto: Matthias Balk, dpa (Archivbild)

    Alfons Schuhbeck hätte persönlich vor dem Amtsgericht München erscheinen müssen, so schrieb es ihm eine richterliche Anordnung vor. Um seine Mietschulden für die Wohnung am Münchner Platzl sollte es am Freitagmorgen gehen. Es ist nur eine von mehreren juristischen Streitigkeiten, in die der tief gefallene Koch gerade verstrickt ist. Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung laufen noch. Doch jetzt scheint es zumindest beim Mietstreit eine gute Nachricht für Schuhbeck zu geben. 

    Das sogenannte Orlando-Haus, in dem der einstige TV-Liebling seit vielen Jahren lebt, gehört der Messerschmitt-Stiftung, die sich der Förderung des Denkmalschutzes verschrieben hat. Weil der 74-Jährige mit der Monatsmiete im Verzug war oder ist, hatte die Stiftung eine Räumungsklage eingereicht – genauso wie für Schuhbecks Gewürzladen im selben Gebäude. Wie sehr der einst so gefeierte Entertainer mit der Miete in Rückstand geriet, ist nicht bekannt.

    Räumungsklage: Darf Alfons Schuhbeck in seiner Wohnung bleiben?

    Zweimal sollte vergangene Woche verhandelt werden, einmal wegen des Gewürzladens, einmal wegen der Wohnung. Doch der erste Termin wurde abgesagt, der zweite auf Oktober verschoben – einvernehmlich von beiden Seiten, heißt es vom Münchner Amtsgericht. Offenbar streben beide Parteien nach einer Lösung außerhalb des Gerichtssaals. "Wir stehen wohl vor einer Einigung", sagte Günther Volpers, Rechtsanwalt der Messerschmitt-Stiftung, der Süddeutschen Zeitung. Man habe Schuhbecks Anwalt einen Vorschlag mit mehr "Sicherungsinstrumenten" unterbreitet. Ein neuer Mietvertrag, aber mit strengeren Auflagen? So könnte man es lesen. 

    Allzu lange aber residiert Schuhbeck mutmaßlich nicht mehr in seiner Altbauwohnung im Herzen der Münchner Innenstadt. Im Oktober 2022 war er vom Münchner Landgericht wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 2,3 Millionen Euro zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Seine Revision hat der Bundesgerichtshof abgelehnt, daher dürfte Schuhbeck in näherer Zukunft seine Strafe antreten müssen. Eine Anfrage unserer Redaktion bei der Staatsanwaltschaft München I belegt, dass die Ladung zum Haftantritt noch nicht an Schuhbecks Adresse verschickt wurde. Man befinde sich aber "auf dem Weg zur Vollstreckung", so ließ sich Oberstaatsanwältin Anne Leiding jüngst in Münchner Medien zitieren. 

    Blick auf die JVA in Landsberg, wo Schuhbeck wohl in Haft sitzen wird.
    Blick auf die JVA in Landsberg, wo Schuhbeck wohl in Haft sitzen wird. Foto: Ulrich Wagner

    Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Schuhbeck seine Gefängnisstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg verbüßen. Der Vollstreckungsplan in Bayern sieht vor, dass Häftlinge mit einem Strafmaß zwischen neun Monaten und sechs Jahren – Schuhbeck fällt also mitten hinein – dort in Haft genommen werden, vor allem, wenn sie wie der Koch sogenannte Erstverbüßer sind. Auch Uli Hoeneß, der alte Freund des früheren Gewürzpapstes, hatte dort zwischen 2014 und 2016 wegen desselben Delikts eingesessen.

    Schuhbeck muss seine Haft wahrscheinlich in der JVA Landsberg verbüßen

    Bis die Zellentür hinter Alfons Schuhbeck ins Schloss fällt, kann er noch ungehindert seiner Leidenschaft nachgehen. War seine Lieblingswurzel, der Ingwer, zwischenzeitlich zum Codewort für die Ermittlungen gegen ihn geworden, dient er dem vielfachen Buchautor jetzt wieder als Gewürz in Topf und Pfanne. In München gab der einstige "Platzlhirsch" mehrere ausgebuchte Kochkurse, für August sind drei weitere Termine angesetzt. Thema: bayerisch-italienische Küche. In Altötting ließ er sich im Juni bei einer Signierstunde feiern wie zu seinen besten Zeiten und wirkt auf Fotos deutlich weniger ausgemergelt als damals auf der Anklagebank. Auf Instagram erklärte er jüngst, was Senf mit der Gesundheit macht. Fast alles wie immer also – noch jedenfalls.

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