Die Grünen im Landtag bemängeln den schleppenden Ausbau von Sonnenenergie-Anlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude in Bayern. Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf staatlichen Dächern in
Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze bezeichnete den schleppenden Ausbau als "Armutszeugnis". "Wie immer wurde großspurig angekündigt und gehofft, dass danach niemand mehr so genau hinschaut", sagte sie. Bevölkerung und Wirtschaft investierten kräftig in Solaranlagen - nur der Staat selbst kaum. Sie nahm Ministerpräsident Markus Söder (CSU) persönlich in die Pflicht. "Der Ausbau der Erneuerbaren in staatlicher Verantwortung muss Chefsache werden."
Stümpfig betonte, die Staatsregierung verschlafe einen Trend. Die staatlichen Gebäude würden bezüglich ihrer energetischen Nutzung vernachlässigt. "Weshalb sollen hier fast 90 Prozent der Dächer ungeeignet sein für Photovoltaik?", fragt der Grünen-Politiker. "Warum gibt es keine Fassaden- oder Parkplatz-Solarstromanlagen?"
Die bayerische Staatsregierung hatte 2022 beschlossen, 125 Millionen Euro für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern staatlicher Gebäude bereitzustellen. Ministerpräsident Söder propagiert Bayern gerne als "Sonnenland" - in Abgrenzung zu den "Windländern" im Norden Deutschlands. Seiner These, Bayern sei beim Ausbau der erneuerbaren Energien insgesamt Spitzenreiter unter den Bundesländern in Deutschland, wird von Kritikern widersprochen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurde in Bayern im vergangenen Jahr eine Solarleistung von 3,5 Gigabyte zugebaut. Das ist der größte Zuwachs unter den Bundesländern, Nordrhein-Westfalen.
(dpa)