Umfahre, wer kann: Wer zwischen dem 26. und 28. Juni einen Ausflug in Richtung oder rund um Garmisch-Partenkirchen plant, der sollte sich auf jede Menge Stau gefasst machen. Und das aus allen Himmelsrichtungen. Wegen des Treffens der Staats- und Regierungschefs auf Schloss Elmau wird das Gebiet rund um das Schloss weiträumig gesperrt. Von Ingolstadt bis zur italienischen Grenze ist zudem der Luftverkehr nahezu gesperrt. Die Bundespolizei führt außerdem Grenzkontrollen durch. Ein Überblick, worauf sich Reisende rund um das G7-Wochenende einstellen müssen.
Auf welchen Strecken kann es rund um den G7-Gipfel zu Staus kommen?
Kurz zusammengefasst: Rund um und in München und Garmisch-Partenkirchen sowie bei der Einreise von Österreich nach Deutschland rechnet die Polizei mit erheblichen Staus. Wo genau es wirklich zu hohem Verkehrsaufkommen kommt, sei momentan aber noch "ein Blick in die Glaskugel", sagte ein Sprecher des G7-Planungsstabs. Was allerdings klar ist: In der heißen Phase vom 26. bis 28. Juni, also wenn alle Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada den USA und auch Vertreter der Europäischen Union in Elmau eintreffen, tagen und schließlich wieder abreisen, wird Stau unvermeidbar sein.
Klar ist auch: Betroffen sind nicht nur die Gemeinden vor Ort. Schon an den großen Autobahnkreuzen bei Memmingen, Ulm, Feuchtwangen oder auch bei Würzburg und Nürnberg wurden Umfahrungen ausgeschildert. München ist zudem besonders betroffen: Von der Stadtmitte bis zum Flughafen und auf der Strecke von München nach Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen warnt die Polizei vor Störungen. Wer kann, sollte die Strecken möglichst meiden.
Treffen die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder ein, gibt es zudem ein temporäres "Flugbeschränkungsverbot" über dem Flughafen München. Das heißt: In diesem Zeitraum werden die Sicherheitskontrollen auf den Luftraum ausgeweitet und es dürfen keine bemannten Flüge stattfinden. "Das Ausmaß des Flugbeschränkungsgebiets reicht somit praktisch von Ingolstadt bis zur italienischen Staatsgrenze und am Alpenrand von Füssen bis an den Tegernsee", teilt die Polizei mit.
Grenzkontrollen in Deutschland zum G7-Gipfel: Wo wird kontrolliert?
Die Bundespolizei kontrolliert ab dem 13. Juni verstärkt an den deutschen Grenzen. Jeder müsse demnach an den Grenzen zu deutschen Nachbarländern mit örtlichen Kontrollen rechnen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Bereits beim G7-Treffen 2015 auf Schloss Elmau gehörten Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze zum Sicherheitskonzept, wurden dort ursprünglich allerdings aufgrund der Ankunft zahlreicher Geflüchteter eingeführt.
Auch bei der diesjährigen Tagung sollen die Kontrollen nun verstärkt stattfinden. “Die deutschlandweiten Binnengrenzkontrollen hatten sich bereits beim G7-Gipfel 2015 außerordentlich bewährt," sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Unruhestifter sollen so abgehalten werden: "Die weltpolitische Lage hat sich im Vergleich zu damals leider weiter verschärft. Insoweit müssen wir beispielsweise auch mit einem größeren Potential von Chaoten rechnen, die aus dem Ausland einreisen wollen, nur um im Umfeld des Gipfels Randale zu veranstalten." Kontrolliert wird demnach ab dem 13. Juni und bis zum 3. Juli. Dabei sind die Kontrollen laut Polizei jedoch "örtlich und zeitlich flexibel".
Die bayerische Polizei rät Einreisenden aus Österreich nach Deutschland deshalb, die Grenzübergänge in Ehrwald (Fernpass) und Mittenwald (Zirler Berg) zu meiden. Offizielle Ausweichmöglichkeiten sind die Bundesautobahn A93 und Bundesautobahn A8 zur Ostumgehung München (Bundesautobahn A 99) oder der Grenzübergang bei Füssen/Reutte zur Bundesautobahn A7.
Doch auch in Füssen ist mit erheblichen Staus zu rechnen. Vor allem, weil Ende dieser Woche die Pfingstferien enden und damit der Rückreiseverkehr beginnt.
G7-Gipfel in Elmau: Was müssen Ausflügler und Wanderer beachten?
Touristen und Ausflüger erwarten an den Tagen des G7-Treffens viele Einschränkungen. Das Schachenhaus, die Zugspitze oder eine Bergtour im Karwendel: Garmisch-Partenkirchen bietet zwar viele imposante Ausflugsziele. Während des G7-Gipfels sind diese teilweise aber komplett gesperrt. Die Partnachklamm beispielswiese, über die man auch zur Zugspitze gelangt, ist ab dem 24. Juni nicht mehr begehbar.
Auch der Weg zum Schachenhaus über Elmau ist für Wanderer tabu. Über allen anderen Routen ist es jedoch weiterhin zu erreichen. Zwar sind Zugspitze und Höllentalklamm durchaus begehbar. Es gibt dabei aber einen Haken, der alle Touristen betreffen wird: Wanderparkplätze werden während des Gipfels grundsätzlich gesperrt sein. Reisenden rät die Polizei zudem, Reisepass oder Personalausweis dabei zu haben, und bei zufälligen Kontrollen parat zu halten.
Auch Gleitschirmflieger, Drachen- oder Segelfliegern dürfen nicht über dem Schloss Elmau fliegen. Auch für sie gilt nämlich das Flugverbot: Im Zeitraum des Gipfels sind in einem Radius von 56 Kilometern rund um Elmau keine bemannten Flüge erlaubt. Ähnliches gilt für Drohnen in einem Radius von 19 Kilometern.
Noch sind der Polizei keine Staus bekannt. Auch die Bergungsarbeiten wegen des Zugunglücks in Garmisch-Partenkirchen vergangener Woche führen zu keiner zusätzlichen Behinderungen, teilt ein Sprecher der Polizei mit.
Bürgertelefon für Fragen zum G7-Gipfeltreffen
Zusätzlich gibt es nun ein kostenloses Bürgertelefon, das die bayerische Landespolizei und die Bundespolizei eingerichtet haben. Aus Deutschland ist die Hotline erreichbar unter 0800 7766330. Für Anfragen aus Österreich steht die Rufnummer 00800 77663300 zur Verfügung. Fragen im Zusammenhang mit dem Gipfeltreffen werden so direkt von der Polizei beantwortet.