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Gofundme und Co.: Das gilt es bei Spendenplattformen zu beachten

Hochwasserhilfe

GoFundMe und Co.: Das sollte man bei Spendenplattformen beachten

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    Auf Online-Spendenplattformen bitten auch Privatpersonen um Spenden.
    Auf Online-Spendenplattformen bitten auch Privatpersonen um Spenden. Foto: Jens Kalaene, dpa

    Wer sich derzeit auf einer der großen Online-Spendenplattformen umsieht, der stößt immer wieder auf Betroffene der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland. Da werben Familien um Geld für den Wiederaufbau ihres zerstörten Heims, und sogar ganze Dorfgemeinschaften bitten um Unterstützung. Für Spender reichen wenige Klicks, um den gewünschten Betrag zu überweisen. Nicht selten kommen so mehrere Zehntausend Euro für ein Projekt zusammen. Doch: Auf Spender können Gefahren lauern.

    Seit wann gibt es überhaupt Online-Spendenplattformen und wie erfolgreich sind sie?

    Es gibt rund ein halbes Dutzend an Spendenplattformen, die in Deutschland aktiv sind. Vor 20 Jahren tauchten sie zum ersten Mal auf, damals konzentrierte sich das Angebot auf Organisationen, die für Projekte warben. Seit etwa fünf Jahren sind auch Privatpersonen auf solchen Plattformen unterwegs, um Spenden einzuwerben. "Das hat eine ziemliche Dynamik entwickelt, weil gerade in Katastrophenfällen private Aufrufe sehr stark veröffentlicht werden", erläutert der Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Soziale Fragen (DZI), Burkhard Wilke. Das DZI prüft soziale und karitative Nichtregierungsorganisationen auf die Verwendung ihrer

    Sind Online-Spendenplattformen gemeinnützig tätig?

    Nicht immer. Manche, wie GoFundMe, arbeiten gewinnorientiert. Das bedeutet für den Spender, dass ein gewisser Betrag der Summe an das Unternehmen abgeführt wird.

    Sollte man Privatpersonen über Online-Plattformen Geld spenden?

    Grundsätzlich ist es laut Wilke nur dann empfehlenswert, Privatpersonen Geld zu spenden, wenn der Spender oder die Spenderin eine tragfähige persönliche Beziehung zu diesen hat. "Ansonsten muss man sich im Klaren sein, dass man ein nicht genau bestimmbares Risiko der Fehlverwendung eingeht", sagt er. Fehlverwendung bedeutet, dass die Spende beispielsweise nicht in das angegebene Projekt fließt und anderweitig verwendet wird. Eine Qualitätsprüfung der Aufrufenden finde in aller Regel nicht statt. Deshalb sollten Spendeninteressierte genau hinschauen, wer hinter der Spendenaktion steht. Vorsichtig solle man auch sein, wenn die Höhe oder Verwendungsform der Spende nicht konkret dargestellt wird und nicht klar ist, wer überhaupt zu ihr aufruft. Außerdem sind Spenden an Privatpersonen nicht von der Steuer absetzbar. Anders ist das bei gemeinnützigen Organisationen, hier sind bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrags von der Steuer absetzbar. Bei Spenden von unter 300 Euro reicht sogar ein einfacher Nachweis wie der Kontoauszug. Ansonsten benötigt der Spender eine Spendenquittung der unterstützten Organisation.

    Wird die ordnungsgemäße Zuwendung der Spenden im Nachhinein von den Plattformen geprüft?

    Zumindest nicht flächendeckend. "Es mag Stichprobenkontrollen geben, aber man kann nicht davon ausgehen, dass die zweckentsprechende Verwendung tatsächlich nachvollzogen wird", warnt Wilke. Zwar gibt es zum Teil eine sogenannte Spendengarantie. "Dabei geht es aber letztlich nur darum, dass Spendende Geld zurückbekommen, wenn sie eine missbräuchliche Verwendung eindeutig nachweisen können." Grundsätzlich sei bei vielen Spendenplattformen mehr Transparenz wünschenswert. "Die Plattformen könnten deutlich stärker auf Risiken bei Spenden an Privatpersonen hinweisen", sagt Wilke.

    Gibt es als Privatperson noch andere Möglichkeiten, Spenden zu erhalten?

    Der klassische Weg liegt darin, sich bei größeren Hilfsorganisationen um Spenden zu bemühen. Speziell für Betroffene des Hochwassers in Süddeutschland hat das DZI fünf Organisationen aufgeführt, an die man sich wenden kann: das Deutsche Rote Kreuz, der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising, die Diakonie Katastrophenhilfe, der Flughafenverein Soforthilfe für Betroffene des Hochwassers eingerichtet. Der Soforthilfeantrag ist auf der Homepage www.kartei-der-not.de zu finden. Um Geld erhalten zu können, sind die persönlichen Daten, eine kurze Beschreibung des Unglücks und eine Bestätigung der jeweiligen Kommune oder eines Sozialverbandes notwendig. Auch wenn Betroffene die Folgen des Hochwassers auf längere Sicht nicht bewältigen können, hilft die Kartei der Not. Wer spenden möchte, kann dies ebenfalls bei der

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