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Glosse: Zensus 2022: Alles wächst in Bayern – muss das wirklich sein?

Glosse

Zensus 2022: Alles wächst in Bayern – muss das wirklich sein?

Andreas Frei
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    Jetzt ist aber auch mal gut mit Wachsen – oder nicht?
    Jetzt ist aber auch mal gut mit Wachsen – oder nicht? Foto: Silas Stein, dpa (Symbolbild)

    Wenn schon angesichts des digitalen Palavers jeder und jede an allen Ecken das Gras wachsen hört und gefühlt der halben Republik der Alltag über den Kopf wächst, dann liegt es ja auf der Hand, dass das Statistische Landesamt jetzt auch feierlich verkündet: Die bayerische Bevölkerung wächst.

    Natürlich über sich hinaus, jeden Tag aufs Neue, so ist sie schließlich aufgewachsen. Sie wächst aber auch sonst. Wie Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen, in den vergangenen knapp zweieinhalb Jahrzehnten immerhin um etwa drei Zentimeter. Der durchschnittliche Bayer ist heute 1,79 Meter groß, die Bayerin 1,66 Meter. Nun wachsen auch auf diesem schönen Fleckchen Erde Rekorde nicht auf den Bäumen, aber man muss sich schon fragen, wohin das noch führt. Wo ja der Ministerpräsident (1,94 Meter) schon der Größte ist, also im Vergleich zu allen Regierungschefs im Land.

    Über eine amtliche Statistik sollten wir ganz schnell Gras wachsen lassen

    Nun steht im neuen Zensus, dem Zahlenwerk des Statistikamtes, dass auch die Gesamtbevölkerung im Freistaat gewachsen ist, auf jetzt 13,04 Millionen. Bundesweit ist sie gewachsen (auf 82,7 Millionen) und zugleich um 1,4 Millionen geschrumpft – jedenfalls gegenüber der ursprünglichen Wachstumserwartung.

    Ach, könnten die Bayern doch wenigstens beim Körpergewicht aufs Wachsen verzichten. Doch auch da lügt das Amt nicht. Jedes Detail wäre hier fehl am Platz. Über diese Statistik sollten wir ganz schnell Gras wachsen lassen.

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