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Glosse: Wildwest vor dem Schulhof

Glosse

Wildwest vor dem Schulhof

Josef Karg
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    Ein Schild warnt vor Elterntaxis an einer Grundschule.
    Ein Schild warnt vor Elterntaxis an einer Grundschule. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Der Wilde Westen fängt gleich hinter Hamburg an, sangen mal die Volksrocker von Truck Stop. Heute kann man sagen, dass es wochentags vor Grundschulhöfen so zugeht wie früher hinter der Hansestadt oder auf dem langen Weg nach Laramie. Aus den Pferden sind SUVs geworden und die Cowboys von damals sind Väter und Mütter. Und ja - glücklicherweise fliegen sie ihre Kinder noch nicht mit dem Hubschrauber in die örtlichen Bildungseinrichtungen, obwohl ihre Fachbezeichnung „Helikopter-Eltern“ das vermuten lässt.

    Fakt ist: Laut ADAC wird jedes vierte Grundschulkind von den Eltern zur Schule chauffiert. Im Frühjahr und Sommer tun dies 23 Prozent, im Herbst und Winter sogar 28 Prozent der Eltern. Warum sollte man die lieben Kleinen auch selbst gehen lassen? Der dichte Morgenverkehr könnte sie auf dem Schulweg ja vom Handyspiel ablenken.

    Immer noch ist eine Mehrheit gegen Elterntaxis

    Zur Wahrheit gehört aber immer noch: Die Mehrheit der Eltern kritisiert Elterntaxis. Sie befürchtet zusätzliche Unfallgefährdung. Und 62 Prozent der Befragten bestätigen, dass es am Morgen und nach Ende des Unterrichts vor den Schulen zugeht wie am Trafalgar Square zur Rush Hour.

    Die Gründe für die elterlichen Hol- und Bringdienste sind vielfältig: Termindruck, Zeitersparnis oder einfach Bequemlichkeit werden da genannt. Nur elf Prozent der Taxi-Eltern begründen ihr Handeln mit der Verkehrssicherheit. Immerhin - ehrlich sind sie.

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