Es gibt immer mehr ältere Menschen in Bayern. Und in diesem Zusammenhang nicht wenige bissige, ja zynische Zungen, die mit Blick auf die Rentenkasse behaupten, es seien zu viele. Jeder Vierte beziehungsweise jede Vierte hierzulande gehört zur Spezies der, salopp gesagt, menschlichen Dinos, auch wenn manche Betroffenen das selbst nicht so sehen. Für sie hat die Werbeindustrie so klingende Beschreibungen wie Silver Liner oder Best Ager erfunden.
Es gibt allerdings auch alte Menschen, also so richtig alte Menschen, die haben solche Bezeichnungen nicht nötig und sind trotzdem von internationalem Interesse. Dazu gehört seit vergangener Woche der "Exinger". Der beziehungsweise sein Skelett ist nach seinem Fundort, einem Gemeindeteil im niederbayerischen Eichendorf, benannt und löste nicht nur bei Archäologen wahre Jubelstürme aus. Denn er ist etwa 6800 Jahre alt und schaffte es in diesem überreifen Alter noch in die Hauptnachrichten der "Tagesschau". Allem Anschein nach ist er rund 1500 Jahre älter als der berühmte Ötzi, könnte der älteste Bayer werden und soll den Experten zufolge so eine Art früher Bürgermeister im vor-CSUlichen Urbayern gewesen sein.
"Oje, heut fühl ich mich so alt wie der Exinger"
Mit dem Exinger könnte jetzt auch eine neue Altersredewendung die Runde machen. Wenn man sich künftig an manchen Tagen nicht gut fühlt, wird man klagen: "Oje, heut fühl ich mich so alt wie der Exinger." Der Mann ist ein prima Beispiel dafür, dass die Hoffnung, berühmt zu werden, tatsächlich zuletzt stirbt.