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Eine Alte Arztpraxis-Software harmoniert nicht mit neuen Gesundheitskarten und verdeutlicht so den Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Eine Anekdote.
Neulich in München beim Arzt wegen eines Rezepts. Die Warteschlange ist lang. Aber der eigentliche Vorgang ist reine Routine. Es sollte – wie sonst auch – in 30 Sekunden erledigt sein. Von wegen!
Die freundliche Sprechstundenhilfe steckt die Gesundheitskarte ins Lesegerät. Geht nicht. Karte raus, Karte wieder rein. Geht nicht. Karte wieder raus, Stecker des Lesegeräts raus, Stecker wieder rein, Karte wieder rein. Geht immer noch nicht.
„Stimmt etwas mit meiner neuen Karte nicht?“
„Doch, doch, das haben wir jetzt öfter.“
„Wieso öfter?“
„Weil von den neuen Gesundheitskarten jede dritte nicht funktioniert.“
„Liegt das an den Karten?“
„Nein, an der Software. Die alte Software mag die neuen Karten nicht.“
Karte wieder raus, Karte abwischen, Karte wieder rein.
„Hilft das?“
„Manchmal schon, manchmal auch nicht.“
In diesem Fall hilft es nichts. Also wieder von vorne. Und noch einmal. Und noch einmal.
„Sie brauchen eine neue Software.“
„Stimmt. Aber es wird noch gestritten, wer das bezahlen muss.“
„Wie lange geht das schon so?“
„Seit Monaten.“
„Und wie lange geht das noch so?“
„Wahrscheinlich noch einige Monate.“
„Ist das nur bei euch so oder überall?“
„Überall, in ganz Deutschland.“
„Ganz schöner Murks.“
„Das können Sie laut sagen.“
Nach zehn Minuten funktioniert das Lesegerät doch noch
Dann – rund zehn Minuten sind schon rum – geschieht das digitale Wunder: Es funktioniert.
Jetzt heißt es, Taschenrechner raus: In Deutschland gibt es rund 55.000 Hausarztpraxen. Wenn dort im Schnitt pro Tag 30 Rezepte abgeholt werden und es bei jedem dritten Vorgang die Karten-Lese-Problematik gibt, dann summiert sich das auf 550.000 Vorgänge. Multipliziert mit zehn Minuten Wartezeit ergibt das einen Zeitdiebstahl von 5,5 Millionen Minuten pro Tag – und die zusätzlichen Wartezeiten der Patienten in der Warteschlange dahinter sind da noch gar nicht eingerechnet.
So viel zum Stand der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Lauterbach, hilf!
Die Diskussion ist geschlossen.
Sehr geehrter Her Bachmeier,
die neue Gesundheitskarte gibt es seit 2015.
Für das Lesegerät ist nicht der Gesundheitsminister,
sondern die Praxis selbst zuständig.
Wenn diese glaubt, sich die Kosten für eine neue Software
sparen zu können und damit Ihre Patienten verärgert,
dann ist sie selbst allein schuld.
Zuerst stellt sich die Frage, warum ein neues Lesegerät und dann, warum kann die alte Software das neue Lesegerät nicht nutzen? Ich selbst habe schon öfters neue Updates bzw. neue Teilgerätschaften installiert und immer stellte sich für mich die Frage, welchen Zusatznutzen bzw. generell welche Vorteile sich hierfür für eine Praxis ergibt. Fazit: Keinen! Lediglich zusätzliche Kosten für diese, natürlich zum Vorteil eines sehr limitierten Angebotes! Würde man Notwendigkeiten, wie hier z.B. die "neue" Gesundheitskarte vor Implementierung mit den Softwareherstellern abstimmen, so hätte man diese Probleme nicht. Aber es ist natürlich profitabler, Softwareupdates bzw. ganze neu erstellte Softwareteile zu verkaufen, als sich an Weiternutzungsprozessen zu beteiligen! Frei nach dem Motto, der Staat als Auftraggeber wird schon zahlen. Nur die Praxen bleiben auf vermeidbaren Kosten sitzen!
Der Typ ist als Gesundheitsminister eine komplette Fehlbesetzung........................................
Die "Wissenschaftsjournalisten des Jahres" schreibt in einem aktuellen SZ-Artikel:
"Seine Popularität bröckelt. Hat er sich verrannt – oder ist er einfach nur zu schlau für diese Welt?"
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/karl-lauterbach-bundesgesundheitsminister-corona-e105313
Lauterbach? Der kennt nur ein Thema...
Und was soll hier die Titelzeile?
Als ob der Lauterbach irgendwie irgend jemendem außer der Pharmaindustrie helfen könnte.
Welche Bestätigung bedarf es eigentlich noch, um überall zu erkennen, dass es mit einer Digitalisierung in Deutschland nichts ist? Weder mit dem Vorgang der Digitalisierung noch mit den entwickelten Programmen, noch mit den Vergabeverfahren für selbige. Warum wird eine nichtfunktionierende Software bevorzugt, wenn bessere Softwarepakete zur Verfügung stehen würden? Ach so, ist nicht offiziell zertifiziert; nur erfüllte den Zweck besser und sicherer als alle bisherigen. Komischerweise wird diese aber im Ausland angewandt. Z. B. in der Schweiz. Ich will hier nicht explizit auf diese Software eingehen, möchte nur aufzeigen, dass am gesamten deutschen Verfahren einiges nicht stimmt, nicht stimmen kann. Wahrscheinlich wieder Lobbyismus und die Politik bzw. die Entscheidungsträger auf politischer Ebene spielen mit!