Hefte raus, Bilanz ziehen! Natürlich waren die ersten fünf Wochen des Jahres geprägt von drei Sporteinheiten am Tag, Gemüse- und Obstgelagen, Alkohol-Abstinenz und Handy-Entsagung, alles wie immer. Nun steht noch die Kleiderschrank-Diät an, vulgo Ausmisten, die vielleicht komplizierteste Disziplin im Zehnkampf der Vorsätze. Funktioniert in den seltensten Fällen ohne Vorbild, komme es aus dem häuslichen Umfeld oder, sagen wir, dem Zentrum der Staatskanzlei.
Nun sind extreme Ausprägungen menschlichen Handelns grundsätzlich mit Argwohn zu betrachten. Im Fall von Markus Söder ist allerdings eher Sorge angebracht, was seinen textilen Altruismus betrifft. In München tuschelt man schon, er sei bereit, für Bayern sein letztes Hemd herzugeben.
An Ostern hat Markus Söder auch wieder "irgendwas" vor
Nicht das letzte, aber ein solches in sehr grüner Hawaii-Optik samt vielfachen Söder-Bildchen, Geschenk eines treuen Anhängers der Jungen Union aus dem Raum Augsburg, ließ der CSU-Chef erst im Oktober via Instagram versteigern. Es riss eine schmerzhafte Lücke an der Kleiderstange des Ministerpräsidenten. Nun verlost er, ebenfalls auf Instagram, jene Weihnachtspullover, mit denen er in der Adventszeit modische Maßstäbe gesetzt hat. In einem Video kündigte er "für kommendes Jahr" eine noch "bessere" Auswahl an, und jetzt an Ostern mache man klamottentechnisch auch wieder "irgendwas".
Wenn dann im Kleiderschrank überhaupt noch was drin ist.