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Glosse: Hauptbahnhof Augsburg: Wer nörgelt, hat nichts verstanden

Glosse

Hauptbahnhof Augsburg: Wer nörgelt, hat nichts verstanden

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    Der Hauptbahnhof Augsburg vor der Eröffnung.
    Der Hauptbahnhof Augsburg vor der Eröffnung. Foto: Silvio Wyszengrad

    Man kann sie förmlich hören, die Dauer-Nörgler: „Ausgerechnet jetzt, wenn der neue Augsburger Bahnhofstunnel eingeweiht wird, müssen die Lokführer streiken.“ Nach rund zehn Jahren Bauzeit und ein paar kleinen Kostenkorrekturen ist das Ding zwar noch nicht ganz fertig, aber wen stört das schon wirklich?

    Das Leben ist eine (Bahn-)Baustelle

    Bahnfahrende wissen: Das Leben ist eine Baustelle und als solche nicht perfekt. Außerdem: Was wirklich gut ist, währt dann lange. Beispiele dafür gibt es gleich um die Ecke. Augsburgs Bahnhofsgebäude (1845) ist das dienstälteste einer deutschen Großstadt, die Strecke nach Ulm hat schon mehr als 160 Jahre auf dem Buckel. Zu erwarten ist also, dass auch der neue Tunnel unter dem Augsburger Hauptbahnhof lang und länger seinen Dienst tut. 

    Insofern ist es mehr als angemessen, wenn die Lokführer der Gewerkschaft GDL zur Feier des Tages alle Räder stillstehen lassen. Weil dadurch den werten Fahrgästen auch mehr Zeit bleibt, den neuen Tunnel ausgiebig zu bewundern, wird ein weiterer Vorzug des Bahnfahrens demonstriert. Man kann nebenher andere Dinge erledigen – sogar, wenn man gar nicht fährt. Im Grunde handelt es sich bei der Kombination „Tunnel-Einweihung/Lokführerstreik“ also um eine dem Anlass angemessene Werbeaktion für das Verkehrsmittel Bahn. Geht's noch besser? Abwarten. Eines Tages wird auch das Milliardenprojekt Stuttgart 21 fertig. 

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