Es ist schwer zu verkraften, aber für die Finnen sind wir alle Sachsen. Das finnische Wort für Deutschland ist schlicht „Saksa“. Sachsen, Bremer, Bayern – alle wesensgleich. Entsprechend wissen finnische Brauer wohl nicht, mit welch kundiger Konkurrenz sie sich einlassen, wenn sie jetzt ein Nato-Bier auf den Markt bringen. Die meisten würden sich über die Entscheidung freuen, dass Finnland Mitglied des Bündnisses werden wolle, findet der Brauer Petteri Vänttinen. „Und wenn viele Leute etwas toll finden, dann sollte man doch darauf anstoßen!“ Da dürften Bierfans aus Bayern zustimmen – dem Geburtsland des Bieres als politisches Statement.
Vor der Bundestagswahl kam der „Baerbock“ auf den Markt
2006 konnte man in Bayern mit einem „Max I. Joseph Jubiläums-Export“ auf das 200-Jahr-Jubiläum des Freistaats und dessen Gründer anstoßen. Zum Pontifikat von Benedikt XVI. aus Marktl verkaufte eine bayerische Brauerei erfolgreich ihr „Papstbier“ – laut Testern anders als sein Vorbild „im Abgang ohne störenden Nachgeschmack“.
Bloß ein Bier ist sicher nicht nach dem Geschmack des ein oder anderen traditionsverhafteten Bayern: Ausgerechnet in Augsburg kam vor der Bundestagswahl der „Baerbock“ auf den Markt. Die Spitzenkandidatin der Grünen bekam sogar einen als Erinnerung an ihren Auftritt im Freistaat geschenkt. Wie konnte das passieren? Eins steht fest: Die Finnen können diese Frage nicht beantworten.