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Glosse: Seehofer tauft Wisent: Ein Rindvieh namens Karin

Glosse

Seehofer tauft Wisent: Ein Rindvieh namens Karin

Holger Sabinsky-Wolf
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    Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und seine Frau Karin.
    Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und seine Frau Karin. Foto: Tobias Hase, dpa (Archivbild)

    Es ist die Nachricht des Tages: Horst Seehofer tauft ein Wisent im Donaumoos! Man könnte sich jetzt gut ein wenig lustig machen über den Polit-Rentner Seehofer, der – immerhin mal Ministerpräsident und Bundesminister – nichts Besseres zu tun hat.

    Ein Wisent ist nun mal ein Rindvieh

    Wäre da nicht der Name, den der CSU-Ehrenvorsitzende dem Kalb auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin verpasst hat: Karin. Wie seine Ehefrau. Besonders charmant muss man das nicht finden, denn ein Wisent ist nun mal – das kann man drehen und wenden, wie man will – ein Rindvieh. 

    Das Wisentkalb mit seiner Mutter.
    Das Wisentkalb mit seiner Mutter. Foto: Winfried Rein

    Auch Söders Frau heißt Karin

    Angesichts von Seehofers hintersinnigem Humor könnte allerdings auch etwas ganz anderes dahinterstecken. Was, wenn der Ingolstädter mit dem Rindvieh „Karin“ gar nicht seine eigene Ehefrau meint? Auch die Frau seines Nachfolgers Markus Söder heißt ja Karin. Und dass die Frau des Ex-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber ebenfalls diesen Vornamen trägt, sei an dieser Stelle beiläufig auch erwähnt. 

    Wahrscheinlich ist aber alles ganz harmlos. Seehofer liebt das Donaumoos, schätzt die Arbeit des Zweckverbands im größten Niedermoor Süddeutschlands. Er wollte einfach seiner Frau eine Freude bereiten und hat sich keine weiteren Gedanken gemacht, nicht einmal Hintergedanken. 

    Schon CSU-Legende Franz Josef Strauß sprach vom „Rindvieh“

    Ohnehin zählt das „Rindvieh“ zu jener Kategorie Schimpfwörter, die im Freistaat fast schon als herzlich durchgehen. Mit CSU-Legenden wie Franz Josef Strauß („Vox populi, vox Rindvieh“) und Josef Müller, der liebe- und respektvoll „Ochsensepp“ genannt wurde, wurde das Rindvieh quasi geadelt. Und nur böse Menschen meinen, dass es im politischen Bayern schon immer Rindviecher gegeben hat.

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