Es ist kaum zu glauben. Da musste erst eine junge SPD-Abgeordnete aus Augsburg neu in den Landtag gewählt werden, um einen Missstand zu beenden, der den altgedienten Schwaben im Maximilianeum eigentlich schon seit Jahren hätte auffallen müssen: Es fehlte ein klar sichtbares Bekenntnis bayerischer Volksvertreter zum FC Augsburg.
Die anderen, mehr oder weniger erfolgreichen Traditionsvereine aus dem Freistaat sind im Landtag längst mit fraktionsübergreifenden Fanklubs vertreten. Bereits im Jahr 2020 rief Martin Hagen (FDP) einen „Löwen-Stammtisch“ ins Leben und die Reaktion der Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Auch die im Landtag tätigen Fans des FC Bayern München und des 1. FC Nürnberg organisierten sich. Es gibt halt – Politik hin oder her – noch eine wichtige Nebensache.
Anna Rasehorn hat gleich ein Zeichen gesetzt
Warum es bei den Schwaben länger gedauert hat, ist unklar. Die Augsburger Genossin Anna Rasehorn hat da als Neuling gleich ein Zeichen gesetzt. Als sie erfuhr, dass es die anderen Fanklubs gibt, wurde sie sofort tätig und stieß prompt auf die Bereitschaft ihrer Kolleginnen und Kollegen aus Schwaben. Spontan ihr Interesse an einer Mitgliedschaft im FCA-Fanklub haben angemeldet: von der CSU Andreas Jäckel, Leo Dietz und Peter Wachler, von den Freien Wählern Alexander Hold und Fabian Mehring, von den Grünen Cemal Bozoglu und Stephanie Schuhknecht. Weitere Mitglieder, so heißt es, werden folgen.
Zwei Besonderheiten aber gibt es: Landtagsvizepräsident Hold, Mitglied beim FC Bayern und im Bayern-Fanklub des Landtags, strebt eine Doppelmitgliedschaft an. Bereits abgesagt hat dem FCA-Fanklub der erklärte 1860-Fan Max Deisenhofer (Grüne): „Ich bin da prinzipienfest.“