Viele Wachstumsbranchen haben wir im Augenblick nicht im Lande. Darum ist es schade, dass es keine Bürohunde-Industrie gibt. Denn diese würde seit der Corona-Pandemie mächtig boomen. Während dieser virenlastigen Zeit sind nämlich viele Bayern auf den Hund gekommen. Im einsamen Homeoffice hatten sie ja Zeit für das Haustier. Weil sich das Rad der Zeit aber weitergedreht hat und das Homeoffice immer öfter wieder gegen den althergebrachten Schreibtisch im Unternehmen getauscht wird, hat das nun Folgen.
„Nach der Pandemie hatten wir eine Verdreifachung der Kontaktaufnahmen vor allem von Unternehmen, darunter auch viele weltweit tätige Konzerne“, sagt Markus Beyer, Vorsitzender des Bürohunde-Verbands (ja, so etwas gibt es!). Auf gut Deutsch: Der Bürohund ist schwer im Kommen! Studien belegen ja, dass Hunde am Arbeitsplatz die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, deren Motivation und das Arbeitsklima fördern. Zudem stützt jeder Hund das Gemeinwesen, denn jedes dieser Viecherl ist steuerpflichtig.
Es gibt auch Chancen auch für das Berufsbild „Gassigeher“
Wo es Pflichten gibt, muss man den Hunden aber auch Rechte einräumen, fordern Arbeitnehmervertreter. Darum hat der Deutsche Gewerkschaftsbund bereits beantragt, eine neue Sparte für Bürohunde zu gründen und zudem Hunde-Betriebsräte einzuführen. In ihrer ehrenamtlichen Funktion als „Betriebspsychologen“ hätten die Waldis und Bellos ein Mitspracherecht verdient, heißt es in Gewerkschaftskreisen. Ein weiterer ökonomischer Nutzen des Bürohundes: Mit dem neuen Minijob-Berufsbild „Gassigeher“ können die Arbeitslosenzahlen wieder gesenkt werden, freut man sich in der Bayerischen Staatsregierung. „Hund sans scho, die Politiker!“