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Glosse: Bayern und die unverwüstliche Bürokratie

Glosse

Bayern und die unverwüstliche Bürokratie

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    Wendet sich nach der Raumfahrt nun dem Bürokratie-Abbau in Bayerns Vorgärten zu: Markus Söder.
    Wendet sich nach der Raumfahrt nun dem Bürokratie-Abbau in Bayerns Vorgärten zu: Markus Söder. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Wer den Regierungserklärungen von Markus Söder in all den Jahren aufmerksam gefolgt ist, muss es zumindest geahnt haben. Der Wirkungskreis der Bayerischen Staatsregierung reicht von den unendlichen Weiten des Weltalls bis in die letzten Ecken eines Vorgartens in München-Trudering. Sozusagen ein echter Fall von All-Macht.

    Der Beweis: Nachdem nun also das Raumfahrtprogramm Bavaria One glücklich abgehoben hat, wenden sich gleich mehrere Ministerien dem Paragrafengestrüpp zu, der rund ums traute Heim wuchert. Ob es um Terrassendächer, Hecken oder die Größe von Swimmingpools geht: Jetzt werden Vorschriften ausgemistet. Bayern legt die Axt an die Wurzel der Bürokratie, und wenn das Werk erst vollbracht ist, werden Hunderttausende Eigenheimbesitzer befreit aufatmen, nach eigenem Gusto die eigenen vier Wände verschönern und der darbenden Bauwirtschaft aus dem Stimmungstief helfen. Soweit die Theorie. 

    Langsam wäre die Zeit reif für ein eigenes Landesamt für Bürokratieabbau

    In der Praxis hat die Bürokratie bislang noch jede Entbürokratisierungswelle bei bester Gesundheit überstanden und sogar den Kampf gegen sich selbst als Betätigungsfeld entdeckt. In Bayern beschäftigt sich in Gestalt der Staatskanzlei die oberste Landesbehörde mit der Entbürokratisierung, in Berlin wird bereits das vierte Bürokratieentlastungsgesetz auf den Weg gebracht. Langsam wäre die Zeit reif für ein eigenes Landesamt für Bürokratieabbau – und eine Behörde, die Landegenehmigungen für den Mars erteilt.

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