Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Glosse: Bayer, heul doch mal!

Glosse

Bayer, heul doch mal!

    • |
    • |
    Vorbild Uli Hoeneß: Er vergoss vor elf Jahren während der FC-Bayern-Jahreshauptversammlung Tränen.
    Vorbild Uli Hoeneß: Er vergoss vor elf Jahren während der FC-Bayern-Jahreshauptversammlung Tränen. Foto: Marc Müller, dpa

    Der traditionsbewusste Bajuware gibt sich gerne als harter Hund, den kein Problem aus der Ruhe bringt. Legenden zufolge sollen bayerische Babys ja mit Starkbier im Fläschchen aufgezogen werden, damit sich in ihnen das Irxenschmoiz, die große Kraft der Bayern, heranbildet. Wer so sozialisiert ist, der bleibt seinem Grundnahrungsmittel treu, im Burschenverein übt er sich am zweiten Kapitel des Mannwerdens und trainiert anständig. Denn ohne einen „richtigen Rausch“ wird man kein Mann.

    Apropos! Was dem Bayern-Ultra bis heute fremd geblieben ist, sind Gefühle wie Trauer, Wut, Angst – Emotionen, die Tränenfluss auslösen könnten. Denn Männer weinen dieser Weltsicht zufolge nun mal nicht: Sonst ist ja der Mann kein Mann. Tränen bedeuten Schwäche. Dabei könnte Weinen auch Verkrampfungen beim härtesten Bayern lösen. Denn aktuelle Studien belegen: So richtig Rotz und Wasser zu heulen wirkt enorm befreiend. Endorphine, also Glückshormone, werden freigesetzt. Sie wirken stimmungsaufhellend, schmerzstillend und stärken das Immunsystem. Werden Tränen unterdrückt, kann sich das für Lederhosen-Djangos rächen. Schwindel oder Ohnmacht drohen – und oft wandeln sich die negativen Gefühle in Aggressionen um, sagen Mediziner.

    Die Moral von der Geschicht‘? Könnte heißen: Heult doch mal! Wer das partout nicht will, könnte zumindest so lange lachen, bis die Freudentränen aus den Augen kullern. Die sind sowieso am  schönsten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden