Das frostige und nasse Wetter sorgt aktuell für Rutschpartien auf deutschen Straßen. Deshalb warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Großteil der Bundesrepublik vor Glätte. Er empfiehlt, das Verhalten im Straßenverkehr anzupassen. Die Warnung gilt meist bis 11 Uhr. Hinzu kommen Schneefall und Schneeverwehungen. Während es an den Alpen und im Bayerischen Wald langsam aufhört zu schneien, wird es im Nordwesten und Norden Deutschlands weiß. Bis zu zehn Zentimeter Neuschnee sind möglich.
Mindestens bis zum Wochenende soll es winterlich bleiben. "Es bleibt flächendeckend winterlich und es liegt relativ verbreitet Schnee", so ein Meteorologe vom DWD. Am Mittwoch gebe es regional immer wieder mal Schneefall. "Die großen Mengen kommen dann aber zum Wochenende", sagte der Wetterexperte. Dann werde es auch noch einmal kälter. In vielen Regionen bleibe es weiterhin glatt.
Glatteis und Schnee sorgen für Unfälle in Bayern
Am Dienstagabend und Mittwochvormittag haben Glatteis und Schnee für einige Unfälle gesorgt. Im bayerischen Mittelfranken kam es zu zwei Massenkarambolagen. Acht Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, zwei davon schwer. Ein 35-jähriger Autofahrer verlor auf schneebedeckter Straße bei Heilsbronn (Landkreis Ansbach) aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle und kollidierte mit vier Autos. Kurz darauf kam es auf einer Brücke bei Gunzenhausen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) zu einer Kollision mit zehn Autos.
Im oberbayerischen Siegsdorf beschädigte ein 29 Jahre alter Autofahrer bei einem Unfall drei Telefonverteilerkästen und eine Werbetafel. Daraufhin waren mehrere Hundert Haushalte in der Gemeinde zeitweise ohne Internet und Telefon. Der Unfallverursacher blieb unverletzt.
Glätteunfälle in Leipzig und Niedersachsen
In Leipzig rutschten auf glatter Straße vier Autos und ein Rettungswagen ineinander. Fünf Menschen wurden dabei laut Polizei leicht verletzt. Der Rettungswagen war nach ersten Informationen mit eingeschaltetem Blaulicht unterwegs. Ein Auto stellte sich beim Abbremsen quer. Daraufhin kollidierten die anderen Autos miteinander.
Bei Bassum im Landkreis Diepholz (Niedersachsen) schleuderte ein Auto auf schneebedeckter Straße gegen einen Baum. Ein 29-jähriger Beifahrer wurde dabei schwer, die 26-jährige Fahrerin leicht verletzt.
Schnee und Glätte sorgen für Unfälle in Norddeutschland
Am frühen Mittwochmorgen haben Schnee und Glätte mehrere Verkehrsunfälle auf der A7 in Norddeutschland verursacht. In Richtung Norden auf Höhe der Raststätte Holmmoor ist ein Transporter in die Mittelschutzleitplanke gefahren, wie die Polizei mitteilte. In der Folge habe es durch den Rückstau einen weiteren Unfall gegeben. Nach bisherigem Kenntnisstand sei eine Person leicht verletzt worden. Eine Fahrspur sei wieder freigegeben worden, damit sich der längere Stau etwas auflösen könne.
Zwischen Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg in Fahrtrichtung Hamburg ist zudem ein Sattelzug in die Leitplanke gefahren, wie ein Polizeisprecher weiter sagte. Dort gab es zunächst eine Vollsperrung, die noch länger andauern könnte. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Auch Mecklenburg-Vorpommern blieb nicht verschont. Im Raum Rostock habe es eine Welle von 23 Glätteunfällen gegeben, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Auch von der Polizei Neubrandenburg hieß es, dass Unfälle in schnellem Takt gemeldet würden. Innerhalb von einer halben Stunde habe man vier glättebedingte Unfälle zu verzeichnen gehabt. Es gab aber sowohl in Rostock als auch in Neubrandenburg zunächst keine Schwerverletzten.
Mehrere Unfälle mit Blechschäden in NRW
Auch in Nordrhein-Westfalen kam es zu mehreren Unfällen. Die Schäden beschränkten sich in der Nacht zum Mittwoch sowie am Mittwochmorgen in erster Linie auf Blechschäden. Im Bereich Bielefeld gab es witterungsbedingt verschiedene Unfälle mit Sachschäden, aber keine Verletzten. Die Polizei warnte am Morgen auf der A2 bei Bielefeld vor Gefahr durch Schnee auf der Fahrbahn in beide Richtungen. Am frühen Morgen staute sich der Verkehr dort aufgrund des Schnees.
Im Bereich Detmold bereiteten die Witterungsverhältnisse den Einsatzkräften Arbeit: "Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz mit Straßenräumungen, es wird durchgehend gestreut, und wir nehmen die Blechschäden auf", sagte ein Polizeisprecher. Auf der A1 zwischen Ascheberg und Münster-Hiltrup prallte ein Fahrzeug gegen eine Leitplanke, der Verkehr floss zwischenzeitlich nur über eine Spur. Im Bereich der Münsteraner Polizei hat es insgesamt fünf bis sechs leichtere witterungsbedingte Unfälle auf der Autobahn gegeben. Auch in Recklinghausen und in Essen berichtete die Polizei von mehreren witterungsbedingten Unfällen. In Recklinghausen sei ein Auto gegen einen Ampelmast geprallt. Es wurde aber niemand verletzt. (mit dpa)