Laptop und Lederhose, TikTok und Tracht: Glaubt man den Werbesprüchen der Regierenden, dann verbinden sich in Bayern Herkunft und Zukunft auf das Trefflichste, ist das Land sozusagen auf dem Dauersprung in die Moderne. Im trauten Heim dagegen scheint es den Bayern gar nicht so sehr zu pressieren mit dem Anschluss an Hightech. Da mag der Nachwuchs noch so sehr übers lahmende Internet maulen, ein leistungsfähigerer Anschluss kommt vielen Menschen im Freistaat nicht so schnell ins Haus.
Mehr als 70 Prozent der bayerischen Haushalte könnten nach Angaben des Finanz- und Heimatministeriums Internet-Verbindungen mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit haben. Die meisten aber begnügen sich mit langsameren Anschlüssen ans weltweite Netz. Lediglich ein Viertel der Haushalte hat den besonders schnellen Internet-Anschluss. Bei Unternehmen sieht es sogar noch schlechter aus: Dort machen nur sechs Prozent vom schnellen Breitband-Anschluss Gebrauch. „Die Nachfrage hinkt dem Angebot hinterher,“ sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU).
So kommen Sie in Bayern ans schnelle Internet
Die Zurückhaltung der Kundschaft führe dazu, dass Telekommunikationsunternehmen sich beim Ausbau des Glasfasernetzes zurückhalten, was vor allem im ländlich geprägten Bayern ein Problem ist. Dort hat der Freistaat laut Füracker inzwischen fast drei Milliarden Euro verbuddelt, um Lücken zu schließen. Hinzu kommen Fördermittel von Bund und Kommunen. Bayern werde mit dem Ausbau fortfahren, versicherte der Minister. „Ich bin mit dem Zwischenstand zufrieden.“ Nachdem die Glasfaser-Leitungen die meisten Orte erreicht hätten, müssten sie nun in die Häuser.
Zur Zufriedenheit besteht laut Benjamin Adjei kein Anlass. Der Digital-Experte der Grünen-Landtagsfraktion meint: Füracker redet sich die Zahlen schön. Nur jedes zweite Unternehmen in bayerischen Gewerbegebieten hat Glasfaseranschluss, im ländlichen Raum insgesamt sogar nur jede fünfte Firma – damit liegt Bayern unter dem Bundesschnitt.“ Das sei peinlich. Alle Gewerbegebiete bräuchten Glasfaser, nötig seien auch schnellere Genehmigungsverfahren.

Neue Glasfaseranschlüsse für Bayern
Nach einer von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) am Montag in München vorgestellten Studie wird der Bedarf an schnellen Internet-Anschlüssen in den kommenden Jahren sprunghaft steigen. Die Unternehmen würden schrittweise aufrüsten, einer der wichtigsten Treiber sie dabei der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Bayerns müsse deshalb das Tempo beim Ausbau des Glasfasernetzes hoch halten, sagt vbw-Chef Bertram Brossardt. In den vergangenen zehn Jahren wurden im Freistaat mehr als 100.000 Kilometer Glasfaser verlegt.
Ich hätte gerne Glasfaser, aber in Königsbrunn Nordwest kriegen sie es nicht gebacken. Das ist ein Armutszeugnis.
Das wird noch kommen, denn meiner Erfahrung nach haben zu Beginn recht niedrige Geschwindigkeiten locker gereicht. Dann brauchte es bald 6000er, 16.000er und heute schon 25.000er Geschwindigkeiten nur um ruckelfrei im Netz fernsehen zu können. Was da alles im Hintergrund mitläuft frisst immer mehr Ressourcen.
Seit Jahren habe ich einen 100Mbit-Anschluß. Das reicht locker für Fernsehen über Waipu. Dicke Downloads laufen nachts bei mir. Es könnte sogar noch länger dauern, nach Feierabend am nächsten Tag ist das Spiel heruntergeladen. Leider werden Qualitätsbetriebssysteme aus Redmond gern mal zu Virenschleudern und Fertigrechner verschwenden Bandbreite durch unsinnige, vorinstallierte Software. F
Irgendwie scheint man immer der Meinung zu sein, eine schnellere Verbindung würde benötigt. Dem ist definitiv nicht so. Alleinig für z.B. Wirtschaft, Industrie etc., also Anwender mit nachweislich viel Datentransfer lohnt sich eine schnelle (Glasfaser) Leitung. Alles andere ist für Laien kaum von Vorteil. Auch die heutigen IP-TV-Angebote kommen locker mit einer 50 Mbit/s-Leitung, ja sogar störungsfrei mit einer 25 Mbit/s-Leitung aus. Wenn es Störungen gibt, dann liegt es definitiv nicht an der Geschwindigkeit sondern an der Qualität und der Zuverlässigkeit der Leitung.
Im Haus geht es eh wieder über Kupfer oder Funkstrecken weiter. Wer hat schon eine entsprechende Netzwerkkarte in seinem Endgerät verbaut?
Ich habe den Anschluss, aber ich will keinen Anbieter Wechsel, meine 100er Leitung reicht noch. Wenn mein jetziger Anbieter es im Portfolio hat, werde ich es nehmen.
Ich selber würde gerne zu Glasfaser wechseln und könnte das technisch auch, müsste dafür aber den Anbieter wechseln, was ich einfach nicht möchte. Diese Vorrangsverwertung für zwei (oder mehr?) Jahre für den installierenden Anbieter bremst mich da kräftigst aus...
was schwächelt in Bayern denn bitte nicht? Unser Ministerpräsident kommt in der Öffentlichkeit als Grünen-Hasser und Foodblogger vor. Der ( Bruder vom ) Wirtschaftsminister verschickt antisemitische Flugblätter. Wenn man die Leistungen der Regieriung dann offen anspricht wie beim Nockerberg sind alle grantig. Keine Glasfaser, keine Stromtrassen und keine Zukunft. Bye, Bye Bayern!
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