Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs in Deutschland und Bayern weiterhin die zweithäufigste Todesursache. Nach neusten Zahlen wurden für 2019 im bayerischen Krebsregister 68.760 Neuerkrankungen gemeldet, davon 36.834 (rund 54 Prozent) bei Männern und 31.914 (rund 46 Prozent) bei Frauen (Stand 31. Dezember 2022). Nach Angaben des Gesundheitsministeriums war die häufigste Krebsart Brustkrebs (10.503 Fälle), gefolgt von Prostatakrebs (9637), Darmkrebs (8431) und Lungenkrebs (6016).
Anlässlich des Weltkrebstags an diesem Samstag (4. Februar) rief Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) die Menschen zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen auf: "Niemand sollte aus Angst vor möglichen Diagnosen eine Untersuchung scheuen. Denn viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Deswegen sind Früherkennungsuntersuchungen für jeden wichtig. Vorsorge ist die beste Versicherung." Inzwischen gebe es viele Angebote zur Früherkennung - etwa bei Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs.
Auch wenn die Zahlen weiterhin hoch seien, gebe es einen positiven Trend, so Holetschek. "2014 waren noch 571 Personen von 100.000 Einwohnern in Bayern von einer bösartigen Krebserkrankung betroffen. Für das Jahr 2019 wurden trotz der demografischen Entwicklung nur noch 555 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert", betonte er.
"Ebenfalls wichtig ist ein gesundheitsförderlicher Lebensstil. Wer gesund lebt, mindert sein persönliches Risiko für Krebs oder andere Krankheiten. Nicht rauchen, genügend körperliche Aktivität und Bewegung, ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol, Übergewicht vermeiden - das sind Dinge, auf die jeder im Alltag achten kann und die vorbeugend wirken", sagte Holetschek. Etwa die Hälfte aller Krebsfälle könne durch einen gesünderen Lebensstil vermieden werden.
Krebserkrankungen werden seit 1998 im bayerischen Krebsregister erfasst. Dieses wird seit 2017 in erweiterter Form vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geführt. Ziel ist es, die klinische Versorgung von Patientinnen und Patienten in den Regionen zu optimieren, Über- und Unterversorgung vorzubeugen und etwaige epidemiologische Häufungen abzuklären.
(dpa)