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Gesundheit: 29 Millionen Corona-Impfungen seit Weihnachten 2020

Gesundheit

29 Millionen Corona-Impfungen seit Weihnachten 2020

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    Eine Frau erhält ihre Corona-Schutzimpfung.
    Eine Frau erhält ihre Corona-Schutzimpfung. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Symbolbild)

    Seit Beginn der Corona-Impfkampagne vor zwei Jahren wurden in Bayern im Schnitt täglich annähernd 40.000 Immunisierungen durchgeführt. "Insgesamt gab es in

    Die ersten Corona-Impfungen im Freistatt wurden vor fast genau zwei Jahren, am zweiten Weihnachtsfeiertag 2020, verabreicht - damals eine Sensation. In den ersten Wochen und Monaten war der Impfstoff knapp, zu Beginn erhielt Bayern gerade einmal 9750 Impfdosen. "Die mussten für einige Tage und für den ganzen Freistaat reichen", sagte Holetschek. Damals hätten zudem in Windeseile die Impfzentren aus dem Boden gestampft werden müssen.

    "Im Rückblick waren es zwei Impfjahre voller Herausforderungen", betonte Holetschek. Zunächst sei der Impfstoff knapp gewesen, weshalb es Priorisierungen gab, wer wann geimpft werden durfte. "Gerade die vulnerablen Gruppen haben wir rasch erreicht. Und wichtig war auch, dass wir das medizinische oder pflegerische Personal schnell impfen konnten." Erst ab dem Sommer 2021 gab es dann ausreichend Impfstoff.

    "Im Herbst 2021 - von September bis November - wurden in den bayerischen Impfzentren bzw. durch die mobilen Teams insgesamt rund 1,7 Millionen Impfungen durchgeführt. Im Dezember 2021 war die Nachfrage dann mit mehr als 1,7 Millionen Impfungen in nur einem Monat am höchsten", sagte Holetschek. Im Februar 2022 sank die Nachfrage dann wieder, blieb aber auf niedrigerem Niveau stabil.

    Möglich war dies nur durch den ehrenamtlichen Einsatz von Helfern. "Zu Spitzenzeiten hatten wir wöchentlich mehr als 1500 hauptamtliche und 400 ehrenamtliche Mitarbeitende im Einsatz", sagte die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Angelika Schorer. Zu Spitzenzeiten hatte es in Bayern 100 Impfzentren gegeben. Zuletzt waren noch rund 80 Impfzentren und Außenstellen mit mobilen Teams aktiv, die die Regelversorgung ergänzten.

    Für den Betrieb der Impfzentren und mobilen Teams habe der Freistaat dem Bund für den Abrechnungszeitraum November 2020 bis Ende Juni 2022 Kosten von rund 1,2 Milliarden Euro gemeldet, sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage. Der Bund trage davon die Hälfte. Kosten, die nach dem 30. Juni angefallen sind, wurden noch nicht abgerechnet. Eine Bezifferung der Kosten für sämtliche Impfungen in Bayern sei nicht möglich, da auch hiervon der Bund Kosten trage.

    In Bayern sind ab dem 1. Januar die Arztpraxen und Apotheken komplett für die Corona-Schutzimpfungen zuständig. Die Impfzentren stellen zum Jahresende ihren Betrieb ein. "Es steht auch ausreichend Impfstoff von verschiedenen Herstellern zur Verfügung. Jeder Bürger und jede Bürgerin kann den eigenen Impfstatus mit dem Hausarzt oder der Hausärztin überprüfen und gegebenenfalls eine Auffrischungsimpfung vornehmen lassen", sagte Holetschek.

    Die erste Auffrischungsimpfung haben in Bayern (Stand: 21. Dezember) 83,1 Prozent der Menschen über 60 Jahren wahrgenommen, die empfohlene zweite Auffrischungsimpfung 31,9 Prozent, teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur das Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben des Zentrums Bayern Familie und Soziales (ZBFS) in Bayreuth wurden seit dem Impfstart bisher bei 55 Menschen in Bayern dauerhafte impfbedingte Gesundheitsschäden anerkannt.

    Trotz des sich laut Experten abzeichnenden Endes der Corona-Pandemie rechnet Holetschek weiter mit Infektionen: "Sars-CoV-2 wird auch im Jahr 2023 noch nicht schlagartig verschwunden sein." Solange keine komplett neuartige, stärker krankmachende Corona-Variante auftrete, befinde man sich aber auf einem guten Weg.

    Erneut rief Holetschek den Bund dazu auf, das Infektionsschutzgesetz an die aktuelle Lage anzupassen. "Es ist an der Zeit, von einer Phase der Pflichten in eine Phase der Empfehlungen und der Eigenverantwortung überzugehen", sagte er. Bayern habe damit bereits in vielen Bereichen gute Erfahrungen gemacht. "Der Bund sollte nun zum Beispiel prüfen, ob die Maskenpflicht im Fernverkehr noch zeitgemäß und notwendig ist."

    Zudem müssten Lehren aus der Pandemie gezogen werden. "Dazu gehört für mich auch, dass sich Wissenschaft und Politik intensiv mit den Impf-Erfahrungen während der Corona-Pandemie beschäftigen. So wäre die Einrichtung von Impfregistern eine sinnvolle Maßnahme."

    (dpa)

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