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Gesellschaft: Süß, praktisch, Schultüte: Freuden zum Schulstart

Gesellschaft

Süß, praktisch, Schultüte: Freuden zum Schulstart

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    Der Erstklässler Quirin hält an seinem ersten Schultag seine Schultüte in den Händen.
    Der Erstklässler Quirin hält an seinem ersten Schultag seine Schultüte in den Händen. Foto: picture alliance / dpa (Archivbild)

    Die Schultüte in der Hand, den Ranzen auf dem Rücken - rund 133 000 Mädchen und Buben in Bayern werden am Dienstag eingeschult. Doch was steckt in den Tüten, die die Kinder stolz vor sich her tragen? Brotzeitdose, Trinkflasche, ein kleines Spiel, Glücksbringer oder ein Buch, nennt das Kultusministerium Beispiele. Und ganz wichtig: Süßigkeiten. Schließlich gehe es darum, den Schulanfang zu versüßen und angenehm, aufregend und interessant zu gestalten, berichtet das Schulmuseum in Leipzig.

    Die Experten des Museums vermuten, dass die Tradition mit dem Brauch eines Buchstabengebäcks bei jüdischen Tora-Schulen zusammenhängt. Erste Zuckertüten heutiger Art seien 1817 in Jena, 1820 in Dresden und 1836 in Leipzig nachweisbar, berichtet das Museum. Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Kinder in anderen Teilen Deutschlands in den Genuss. Statt Schokoriegeln und anderem Süßkram fanden sich damals allerdings eher Obst, Nüsse und Gebäck darin, mitunter auch Stifte, Lineal oder ein Federmäppchen.

    Aufmerksame Unternehmer erkannten den Markt - ab 1910 wurden dem Museum zufolge die ersten Schultüten im sächsischen Wiesa industriell hergstellt. Inzwischen werden viele Tüten im Kindergarten gestaltet - von den Kindern selbst, vielerorts auch von den Eltern. 50 Prozent der Leute basteln, die andere kaufen eher, vermutet Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands Bayern. Für die Kinder dürfte es jedenfalls ein besonderer Tag werden, vor allem, wenn sie als erste Hausaufgabe aufbekommen, ihre Schultüte auszupacken.

    Auch das Bayerische Sportministerium hält für die Kinder eine Überraschung parat: einen Gutschein in Höhe von 50 Euro für einen Schwimmkurs im Rahmen der Aktion "Mach mit - tauch auf". So wolle man die Nichtschwimmerquote im Kindesalter reduzieren, heißt es in einer Mitteilung des Landes-Sportverbandes (BLSV).

    Etwas mehr als 100 Millionen Euro Umsatz werden Ohlmann zufolge in Bayern zum Schulstart mit Schulsachen wie Heften, Schulranzen oder Turnbeuteln gemacht. Inflation und steigende Energiepreise änderten an der Spendierfreude bei der Ausstattung der Erstklässler nichts. "Bei den Kleinsten wird nicht gespart, das ist ähnlich, wie an Weihnachten", sagt Ohlmann und rechnet vor, was auf die Familien zukommt: Rund 190 Euro kosteten Ranzen und Turnbeutel, hinzu kämen rund 55 Euro für Stifte, Bücher, Radiergummi und andere Schreibwaren.

    (dpa)

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