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Gesellschaft: Austrittsrekord bei katholischer Kirche

Gesellschaft

Austrittsrekord bei katholischer Kirche

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    Kardinal Reinhard Marx steht bei einem Gottesdienst im Liebfrauendom am Altar.
    Kardinal Reinhard Marx steht bei einem Gottesdienst im Liebfrauendom am Altar. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    "Die Nachrichten dieser Woche bewegen mich zutiefst", sagte der Erzbischof von München und Freising laut Mitteilung bei einem feierlichen Gottesdienst, bei dem er drei Priester weihte. Die Kirchenaustritte könne und dürfe er als Bischof nicht einfach wegschieben. "Ich frage mich: Was kann ich tun? Was ist meine Aufgabe? Was ist unsere Aufgabe, unser gemeinsames Wirken?"

    Marx sagte, es mache ihm große Sorge, wenn Gottesdienste als kraftlos und langweilig empfunden würden. Er stellte klar: "Liturgie wird nicht gemacht, fabriziert - sie wird gefeiert."

    Es gebe keine einfachen Antworten, aber Aufgaben. Eine wichtige Aufgabe für alle Getauften und Gefirmten sei es, die Frage auch innerlich überzeugend zu beantworten: "Warum bin ich Christ? Und was bedeutet das?" Die Kirche müsse zeigen, was das bedeute. Marx sagte, er gehe davon aus, dass sich die "Gestalt der Kirche" verändern werde. Aber: "Der Kern wird bleiben: dass wir Gottsucher sind."

    Unter den Getauften und Gefirmten gebe es viele, die eine geistliche Qualität in die Pfarrei einbrächten und bei denen die Menschen spürten: Dieser Mann, diese Frau, diese Person sei eine Geistliche, ein Geistlicher. Marx: "Gott sei Dank ist das nicht ein Privileg der Priester." Diese aber hätten in besonderer Weise das Geistliche zu leben. Den Weihekandidaten gab Marx mit, sie sollten Menschen begleiten auf dem Weg "in das Geheimnis Gottes - nicht bestimmend, nicht beherrschend, nicht wissend, sondern begleitend".

    (dpa)

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