Eigentlich, denkt man, müsste man das Wasser in der Tiefe rauschen hören. Doch hier, im dichten Mischwald im Lechspitz, kurz bevor der Lech in die Donau mündet, zwitschern nur die Vögel. Leonhard Schwab weiß, dass es Vorstellungskraft braucht. Also zeigt der Genderkinger Bürgermeister auf die umzäunte Anlage hinter sich, das Wasserwerk, weiter oben im Wald. Auf die Erdwälle mit Metalldeckeln und Rohren neben ihm, die sich hier im Wald in regelmäßigen Abständen aus dem Boden erheben. Es sind Wartungsschächte für die Wasserleitung, die in 1,30 Meter dicken Rohren darunter verläuft. Bürgermeister Schwab zeichnet mit der Hand die Linie weiter, immer Richtung Norden. Unter der Donau hindurch und dann hinauf, über die Anhöhe, dort wo im Ort Graisbach der Hochbehälter steht. „Ab da geht es immer bergab, 101 Kilometer, im freien Gefälle bis nach Nürnberg“, sagt Schwab.