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G7-Gipfel: Dietmar Müller-Elmau ist der ungewöhnliche G7-Gastgeber in Elmau

G7-Gipfel

Dietmar Müller-Elmau ist der ungewöhnliche G7-Gastgeber in Elmau

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    Dietmar Müller-Elmau, Hotel-Chef von Schloss Elmau.
    Dietmar Müller-Elmau, Hotel-Chef von Schloss Elmau. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Vom Leben in einem Schloss träumen viele Normalsterbliche – die meisten freilich vergeblich. Für Dietmar Müller-Elmau ist das Leben in luxuriösen Gemächern Alltag. Er ist 1954 auf Schloss Elmau – passend zum Jahrgang in Zimmer 54 – geboren worden, jenem in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Fünfsternehotel im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Heute ist er auch der Eigentümer dieser traumhaft gelegenen Immobilie und nach 2015 zum zweiten Mal Veranstalter für den G7-Gipfel.

    Damit geht für Müller-Elmau ein Traum in Erfüllung. „Ich musste nicht eine Sekunde nachdenken, als der Anruf kam“, sagt er in einem Interview. Er sehe es sogar als Bürgerpflicht, die Weltpolitik zu empfangen. „Ich wollte das immer haben, dass Schloss Elmau als Ort der Hochkultur und des transatlantischen Bündnisses auch ein Ort des politischen Austausches wird.“

    Heute kostet eine Nacht im Hotel in Elmau schnell 700 Euro und mehr

    Dass es sich so entwickeln würde, hätte sich sein Großvater, der Philosoph Johannes Müller, wohl nicht träumen lassen. Er hat Schloss Elmau Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet und zu einem Ort der Weltflucht für seine Anhänger gemacht. Heute kostet eine Nacht im Hotel, je nach Saison und Paket, schnell 700 Euro und mehr.

    Wer ist der Mann, der auf den ersten Blick so gar nicht aussieht, wie ein typischer Hotelier? Und tatsächlich hat Müller-Elmau in Gesprächen freimütig eingeräumt, dass er im Grunde gar nicht vom Fach sei – dabei wurde er 2012 zum Hotelier des Jahres ausgezeichnet. Am ehesten wird man dem gebildeten Mann mit dem längeren Haar vielleicht gerecht, wenn man ihn als Gastgeber bezeichnet.

    Man könnte hinzufügen: einer, der nach Perfektion strebt. Müller-Elmau verändert sein Haus nämlich ständig, versucht es immer noch besser zu machen. Kürzlich soll er gesagt haben, er sei ein „Albtraum für meine Mitarbeiter“, denen er viel abverlange. Andererseits zolle er ihnen auch Respekt und biete ordentliche Arbeitsbedingungen.

    Auch die Teilnehmer des G7-Gipfels wissen die Exklusivität zu schätzen

    Sein auf 1008 Meter über dem Meeresspiegel gelegenes Luxusresort ist nur über eine private Mautstraße zu erreichen. Sie endet am Hotel. Exklusiver und privater kann ein Rückzugsort nicht sein. Das weiß die Klientel, die hier Urlaub macht, ebenso zu schätzen wie die Teilnehmer des Gipfels.

    Der in zweiter Ehe verheiratete Bayer und Weltbürger sowie Vater von sechs Kindern hat allerdings einige Kurven im Leben genommen, ehe er seine heutige Bestimmung in den Bergen gefunden hat. Mit 19 brach er die Schule ab, galt zwischendurch als „schwarzes Schaf“ der Familie. Nach einer Indienreise aber wurde alles anders. Er holte sein Abitur nach, studierte Betriebswirtschaft, Theologie und Informatik in New York. Dietmar Müller-Elmau wurde erfolgreicher Software-Unternehmer und finanzierte schließlich aus dem Verkaufserlös seiner Firma Mitte der 90er Jahre das Schlosshotel.

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