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Fußball: Tuchel treibt Sané an: Hektischer Tag vor Prüfung

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Tuchel treibt Sané an: Hektischer Tag vor Prüfung

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    Im hektischen Transferfinale war Thomas Tuchel beim FC Bayern München mit voller Kraft darum bemüht, "den Fokus" auf das Bundesliga-Topspiel beim Bundesliga-Angstgegner zu richten. Im Gladbacher Borussia-Park, wo die Münchner Fußball-Serienmeister die vergangenen fünf Pflichtspiele gegen den einstigen Titelrivalen nicht gewinnen konnten, wird aber kein Last-Minute-Zugang helfen können. Die Verpflichtung des von Tuchel gewünschten Defensiv-Sechsers João Palhinha platzte im letzten Moment.

    "Wir glauben nicht an Serien, wenn sie gegen uns laufen", scherzte Tuchel mittags noch gut gelaunt zur Negativserie gegen die Gladbacher, um dann ernsthaft hinzuzufügen: "Es kann schon mal passieren, dass eine Atmosphäre in einem Stadion nicht zu uns passt. Wir fahren aber als Favorit und mit dem Anspruch nach

    Tuchel lobte den 27 Jahre alten Offensivspieler am Freitag explizit, er stachelt ihn aber auch weiter an. "Leroy ist im Moment sehr positiv. Er ist positiv im Training, auch die Körpersprache ist sehr positiv. Ich habe das Gefühl, dass er gerne hier ist, dass er es genießt, auf dem Platz zu sein", sagte Tuchel. Mit zwei Toren und einem Assist war Sané fast so wirkungsvoll wie 100-Millionen-Mann Kane, der auf drei Treffer und eine Vorlage kommt. 

    Tuchel erwartet nun konstant gute Leistungen von Sané, der aus dem Alter raus sei, ein Talent zu sein: "Leroy ist mit sich selbst zufrieden. Und wenn er mit sich im Reinen ist, kann er einer sein, der den Unterschied ausmacht. Dann muss er einer sein, der die Liga dominiert, auch in der Statistik mit Assists und Toren. Es gilt, weiter Biss zu zeigen und niemals zufrieden zu sein. Er muss die Quote in den Mittelpunkt seines Spiels stellen." Sané spielt seine vierte Saison beim FC Bayern, dauerhaft auf Topniveau agierte er nie. 

    Tuchel wird in Gladbach wohl wieder die Elf aufbieten, die gegen den FC Augsburg 3:1 gewann. Auch Abwehrspieler Minjae Kim soll nach einer Wadenverhärtung auflaufen können. Thomas Müller bleibt damit wie einigen anderen Stars wieder nur ein Bankplatz. Tuchel spricht von "Härtefällen" bei der Aufstellung. Müller ist trotzdem gut drauf und will weiter angreifen: "Wir haben Bock auf Fußball. Insgesamt haben wir einen guten Drive."

    Aufregung herrschte bis zum Transferschluss am Freitagabend an der Säbener Straße. "Wir versuchen, unsere Mannschaft zu ergänzen und zu verstärken. Es scheint auf eine Last-Minute-Entscheidung hinauszulaufen", sagte Tuchel zur angestrebten Verpflichtung des Portugiesen Palhinha. Der 28-Jährige vom FC Fulham sollte der vom Bayern-Coach so sehr gewünschte rein defensive Mittelfeldspieler im Münchner Team werden. Für Palhinha sollten nach dem 100-Millionen-Deal für Torjäger Kane noch einmal mehr als 50 Millionen Euro Ablöse ausgegeben werden. 

    Nach den Abgängen von Benjamin Pavard (Inter Mailand) und Josip Stanisic (verliehen nach Leverkusen) sah Tuchel auch noch Bedarf nach einem Defensivspieler, der rechts außen und innen verteidigen kann. "Das ist eine große Lücke, die da klafft", sagte der 50-Jährige. Auch hier vermeldete der Rekordmeister bis zum Abend keinen Neuzugang.

    Ryan Gravenberch verabschiedete Tuchel derweil schon vor der Transfer-Bestätigung mit warmen Worten. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler geht zum FC Liverpool. "Ryan sieht dort die Möglichkeit, um seinen Platz zu kämpfen", sagte Tuchel. Bei Bayern gab es keine richtige Position für den jungen, ehrgeizigen Niederländer, der vor einem Jahr für 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam gekommen war und nun trotzdem für mehr als den doppelten Preis weiter nach England zieht. 

    (Von Klaus Bergmann, dpa)

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