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Fußball: Füllkrug-Ausfall droht: Flick holt ewigen Müller zurück

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Füllkrug-Ausfall droht: Flick holt ewigen Müller zurück

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    Nationalspieler Thomas Müller in Katar.
    Nationalspieler Thomas Müller in Katar. Foto: Tom Weller, dpa

    Da ist er wieder, der ewige Thomas Müller. Statt Golfrunden, Buchvorstellung und Trainingseinheiten in München wird der Bayern-Star diese Woche in Wolfsburg verbringen. Denn Hansi Flick hat seine Bewährungswoche als Bundestrainer mit einer überraschenden personellen Wende eröffnet. Müller feiert kurz vor seinem 34. Geburtstag Mitte kommender Woche sein nächstes Comeback in der Fußball-Nationalmannschaft - neun Monate nach seinem bislang letzten Länderspiel und dem bitteren WM-Aus in Katar.

    Mit der durchaus streitbaren Müller-Personalie überraschte Flick am Montag noch vor dem Treffpunkt des DFB-Kaders am frühen Abend im Wolfsburger Quartier. Der

    Da auch unklar ist, ob Müllers Vereinskollege Jamal Musiala nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel zumindest für den zweiten Härtetest gegen die Franzosen rechtzeitig fit wird, macht Flicks frühzeitige personelle Vorsorge in der Offensive Sinn. Müller muss sich für mögliche Einsätze natürlich auch mit den DFB-Kollegen im DFB-Training vorbereiten.

    Noch am vergangenen Donnerstag hatte Flick bei der Kader-Bekanntgabe den erneuten Verzicht auf Veteran Müller damit begründet, dass der in bislang 121 Länderspielen eingesetzte Bayer nach einer aus Verletzungsgründen größtenteils verpassten Saisonvorbereitung in München zunächst im Verein wieder "Fuß fassen" solle. So habe er es mit dem Spieler verabredet. Ein späteres Auswahl-Comeback schloss Flick schon da nicht aus.

    Müller hat sein bislang letztes von 121 Länderspielen beim 4:2 im dritten WM-Vorrundenspiel gegen Costa Rica absolviert. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hatte Flick auf den Routinier bewusst verzichtet, weil er im Hinblick auf die Heim-EM 2024 andere Akteure testen wollte. Flicks Experimente gingen jedoch schief, die Nationalelf ist seit vier Partien sieglos. Es herrscht EM-Alarm beim Deutschen Fußball-Bund. "Wir haben etwas gutzumachen", sagte Flick mit Blick auf den anstehenden Start in die Saison mit dem Heimturnier. Es brauche jetzt unbedingt Spieler, die der Nationalelf "Energie geben". Genau dafür ist Teamplayer Müller bekannt.

    Am vergangenen Samstag hatte Müller bei Bayerns 2:1 in Mönchengladbach erstmals in dieser Spielzeit in der Münchner Startelf gestanden. Das hatte Flick wohl überzeugt von Müllers Bereitschaft für höhere Staatsdienste. "Ich bin spritzig. Ich fühle mich auch gut. Es war wichtig, dass ich mir die Zeit genommen habe, an der Basis zu arbeiten", sagte Müller im Anschluss. Flick und er sind seit über einem Jahrzehnt eng verbunden. Gemeinsam feierten sie 2014 mit der Nationalmannschaft den WM-Titel in Brasilien. Und 2020 holte der Cheftrainer Flick mit dem Führungsspieler Müller beim FC Bayern das Triple.

    "Hansi Flick und ich verstehen uns sowohl sportlich als auch privat sehr gut. Ich bin bereit, wenn es darauf ankommt und ich gefragt bin. Ich bin zu allen Schandtaten bereit", hatte Müller am Wochenende zum DFB-Comeback gesagt. "Ich werde überall immer alles geben, egal in welcher Mannschaft ich spiele, egal in welcher Rolle ich mich da befinde." Er fügte noch hinzu: "Aber der deutsche Fußball hängt nicht an meiner Personalie." Nun doch?

    Flick muss in den anstehenden Länderspielern dringend guten Fußball und gute Resultate liefern. Es braucht vor der Heim-Europameisterschaft einen Stimmungsumschwung im Land und bei den Fans. "Jeder will zeigen, dass wir besser sind als das, was wir zuletzt gezeigt haben", sagte der Bundestrainer. Japan und Frankreich seien "starke Gegner", gegen die man sich beweisen wolle. "Ergebnisse zählen immer. Siege bestätigen einen und schenken Vertrauen", sagte Flick. Für dieses Vorhaben vertraut er nun nochmals dem ewigen Müller.

    (Von Klaus Bergmann und Jan Mies, dpa)

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