Die Frau auf dem Plakat hat lila Haare und trägt eine schwarze Uniform. Unter ihrem rechten Arm hat sie einen Feuerwehrhelm eingeklemmt, sie lächelt. Auf Höhe ihrer Brust prangen die Worte „Ich bin dabei, weil Feuer keine Vorurteile kennt.“ Das Plakat ist Teil einer neuen Kampagne der Freiwilligen Feuerwehr München. Das Ziel: Sie soll diverser werden – also Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Einschränkung ansprechen.
Die Initialzündung für die Kampagne liege fünf Jahre zurück, erzählt Elena Reumann, Referentin für Ehrenamtsmanagement bei der Freiwilligen Feuerwehr München. Damals stellte sich ein Junge mit seinen Eltern bei einem Kommandanten vor. Er wollte unbedingt bei der Jugendfeuerwehr mitmachen. Das Problem war: Er hatte ein Handicap mit seinen Händen, konnte sie nur eingeschränkt benutzen. Der Kommandant musste den Jungen wieder wegschicken.
Frauenanteil bei der Freiwilligen Feuerwehr liegt bei 13 Prozent
Dieses Erlebnis war Anlass für die Feuerwehr, sich mit dem Thema Inklusion und Diversität stärker auseinanderzusetzen. „Wir haben uns überlegt: Wie können wir Menschen trotz Einschränkung zur Feuerwehr bringen?“, erzählt Reumann. „Man sollte immer überlegen, was jemand kann – nicht, was jemand nicht kann.“
Eine Mitgliederbefragung der Freiwilligen Feuerwehr München hatte damals ergeben: Es gibt bereits Diversität und Inklusion – aber es ist noch mehr möglich. Frauen, sagt Reumann, seien bei der Freiwilligen Feuerwehr etwa noch immer in der Minderheit, auch wenn sich hier in den vergangenen Jahren schon einiges verbessert habe. Aktuell liegt der Anteil bei 13 Prozent.
Die Freiwillige Feuerwehr München hofft auf neue Mitglieder
Die Feuerwehr will außerdem gezielt auf Menschen mit Migrationshintergrund zugehen. Manche von ihnen wüssten gar nicht, dass es in Deutschland neben der Berufsfeuerwehr eine Freiwillige Feuerwehr gebe, sagt Reumann. In anderen Ländern ist das nicht immer der Fall. Auf einem Plakat steht der Slogan: „Ich bin dabei, weil Feuer keine Herkunft kennt.“ Mit der Kampagne hofft die Feuerwehr auch, neue Mitglieder zu gewinnen. „Der Nachwuchs hatte dabei sicherlich keine oberste Priorität, in der Innenstadt haben wir guten Zulauf“, sagt Reumann. In den Randbezirken der Stadt könne die Feuerwehr neue Mitglieder aber gut gebrauchen. „Wir wollen die Tür weiter öffnen.“
Diese soll künftig für jeden offen stehen, der bei der Feuerwehr mithelfen möchte. Das soll auch für Menschen mit Handicap gelten – vielleicht nicht beim Einsatz, aber zum Beispiel für Unterstützung in der Zentrale. Den Jungen von damals, sagt Reumann, würde man heute jedenfalls nicht mehr abweisen.
Ja das sind die wichtigen Probleme wie die Feuerwehr diverser werden kann...
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