Mit dem Aufzug sind es nur wenige Augenblicke bis in den neunten Stock. Doch an jenem Juniabend, an dem plötzlich alles anders wird, fühlt sich die Fahrt für Diana Dietrich wie eine Ewigkeit an. Die vergangenen 943 Tage rauschen wie ein Film an ihr vorbei, die Wiederholung eines Dramas im Zeitraffer. Dann gleiten die Türen auseinander, Diana Dietrich stürmt hinaus, rennt den Flur des Uniklinikums Großhadern entlang und betritt schließlich das Zimmer ihres Sohnes Daniel. Im Raum stehen Ärzte und Pflegekräfte, einige haben Tränen in den Augen. Zu diesem Zeitpunkt weiß Diana Dietrich noch nicht, warum sie unbedingt noch einmal ins Krankenhaus kommen sollte. Doch dann fällt der Satz, den sie nie vergessen wird: „Wir haben ein Herz für Daniel.“
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