1100 Flüge werden am Donnerstag (1. Februar) ausfallen oder verspätet sein, schätzt der Flughafenverband ADV. Denn die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen arbeiten, zu einem bundesweiten Streik an Airports aufgerufen. Direkt davon betroffen sind elf Flughäfen – keiner davon liegt in Bayern.
Flughafen-Streiks: München, Nürnberg und Memmingen wohl nicht betroffen
Bei den Passagierkontrollen in München und Nürnberg läuft alles wie gewohnt, denn die Beschäftigten dort arbeiten im öffentlichen Dienst. Damit sind alle Flüge von und nach München und Nürnberg weiter möglich und der Flugplan wird voraussichtlich nicht betroffen sein. Das gelte auch für die Inlandsflüge der Lufthansa, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch. In vielen Maschinen dürften deutlich weniger Passagiere unterwegs sein. Aber es sei davon auszugehen, dass der Betrieb in München und Nürnberg "in vollem Umfang stattfinden wird", so die Lufthansa-Sprecherin.
Dennoch könnten Verbindungsflüge auch in München und Nürnberg nicht ankommen, wenn an anderen Flughäfen gestreikt wird. In München sollen am Donnerstag insgesamt 660 Flüge normal abgewickelt werden. Bis Mittwochabend waren laut einem Sprecher des Flughafens nur 14 innerdeutsche Flüge annulliert, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Am Nürnberger Flughafen sind am Donnerstag 60 Starts und Landungen geplant. Die einzigen innerdeutschen Verbindungen betreffen die Strecke Nürnberg-Frankfurt. Die Lufthansa meldete, dass es dabei zu Problemen kommen könnte.
Der Flughafen in Memmingen wickelt 30 Flüge innerhalb Europas ab, bietet aber keine innerdeutschen Flüge an. Es sei lediglich möglich, dass der ein oder andere Flug aus Stuttgart ins Allgäu umgeleitet werde.
Elf Flughäfen sind vom Streik am Donnerstag betroffen
Wie Verdi am Dienstag mitteilte, sind folgende Flughäfen von dem ganztägigen Streik betroffen:
- Hamburg
- Bremen
- Hannover
- Berlin
- Köln
- Düsseldorf
- Leipzig
- Dresden
- Erfurt
- Frankfurt am Main
- Stuttgart
Von den Streiks werden nach Schätzung des ADV insgesamt etwa 200.000 Passagiere betroffen sein. In Köln/Bonn wurden etwa 80 Prozent der Flugbewegungen abgesagt, wie aus der Airport-Webseite am frühen Donnerstagmorgen hervorging. Noch gravierender sind die Folgen an den Flughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart, wo alle Starts abgesagt wurden. In Düsseldorf war es hingegen nur ein Drittel, zwei Drittel der Flugbewegungen sollten durchgeführt werden.
In Frankfurt will der Hauptkunde Lufthansa den Großteil seines Programms einschließlich der Fernflüge aufrechterhalten. Auch Flüge für Umsteiger sollen angeboten werden. Im Transitbereich könne es für die Passagiere aber zu längeren Wartezeiten kommen, hatte Lufthansa gewarnt. Ein normaler Flugbetrieb soll erst am Freitag wieder möglich sein. Dann ist aber bereits der nächste Verdi-Warnstreik geplant – bundesweit im öffentlichen Personennahverkehr. (mit dpa)