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Flug zur Abschiebung nach Afghanistan: Das sind die Straftäter aus Bayern

Abschiebeflug

Diese Straftäter aus Bayern wurden mit dem Vergewaltiger von Illerkirchberg abgeschoben

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    Auch der Vergewaltiger von Illerkirchberg wurde nach Afghanistan abgeschoben.
    Auch der Vergewaltiger von Illerkirchberg wurde nach Afghanistan abgeschoben. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Die Menschen in Illerkirchberg haben sich lange gewünscht, dass Mohtajar N. nur möglichst weit weg sein möge. Jetzt ist ihr Wunsch Realität geworden. Der heute 31-jährige Afghane, der in dem Ort im Alb-Donau-Kreis lebte, hatte in der Halloween-Nacht des Jahres 2019 zusammen mit drei weiteren eine 14-Jährige im Raum Ulm missbraucht. Für seine Tat war er zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Am Freitagmorgen nun saß Mohtajar N. in dem Abschiebeflug, der 28 afghanische Straftäter, allesamt Männer, zurück nach Kabul gebracht hat. Sie hatten zuletzt in verschiedenen Bundesländern gelebt oder waren dort inhaftiert gewesen, fünf der Abgeschobenen in Baden-Württemberg, drei in Bayern.

    Bei den Kriminellen aus Bayern handelt es sich nach Angaben des Innenministeriums um Männer im Alter von 27, 29 und 30 Jahren. Auf Anfrage unserer Redaktion nennt das Ministerium Details: „Zwei der Straftäter wurden unmittelbar aus Justizvollzugsanstalten abgeschoben, einer aus dem Maßregelvollzug“, so eine Sprecherin von Minister Joachim Herrmann (CSU). Aus verschiedenen Gründen waren die drei zu Freiheitsstrafen verurteilt worden: „Die Verurteilungen erfolgten in einem Fall aufgrund sexuellen Missbrauchs von Kindern, in einem Fall aufgrund Vergewaltigung und in einem Fall unter anderem aufgrund unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.“ Wo die drei Verurteilten im Gefängnis saßen oder in welchem Regierungsbezirk sie zuletzt lebten, teilt die Behörde nicht mit.

    Der verurteilte Vergewaltiger Mohtajar N. vor Gericht.
    Der verurteilte Vergewaltiger Mohtajar N. vor Gericht. Foto: Christoph Schmidt, dpa

    Innenminister Herrmann begrüßte am Freitag den Sammelflug nach Kabul. „Es wurde auch höchste Zeit, dass die Bundesregierung endlich in die Gänge kommt.“ Er hoffe, dass es sich nicht nur „um ein reines Strohfeuer“ der Ampel-Regierung handle. „Es müssen nun zügig weitere Rückführungen sowohl nach Afghanistan als auch nach Syrien folgen.“

    Bayern hat für den Umgang mit straffällig gewordenen Geflüchteten eine eigene Taskforce am Landesamt für Asyl und Rückführungen eingerichtet. Diese besondere Arbeitsgruppe ergreift laut Innenministerium in enger Zusammenarbeit mit Ausländer-, Polizei- und Justizbehörden alle ausländerrechtlichen Möglichkeiten, um die Rückführungsverfahren gerade bei schwer straffälligen Geflüchteten zu beschleunigen. Sie bearbeitet Herrmann zufolge derzeit die Fälle von 174 afghanischen und 203 syrischen Staatsangehörigen. Sie alle seien schwere Straftäter und müssten „rasch außer Landes gebracht werden“.

    „Der Stachel im Fleisch der Gemeinde Illerkirchberg ist entfernt.“

    Markus Häußer, Bürgermeister

    In Illerkirchberg ist nun die Erleichterung groß. „Endlich“, sagte Bürgermeister Markus Häußler am Freitag unserer Redaktion. Wenn das Flugzeug in Kabul lande - was am Freitag um 12.36 Uhr der Fall war -, sei „der Stachel im Fleisch der Gemeinde Illerkirchberg entfernt“. Der Vergewaltiger hatte seine Haftstrafe abgesessen und wurde vor dem Start der Chartermaschine ab dem Flughafen Leipzig/Halle von der Polizei zur Abschiebung festgenommen.

    Die Bürgerinnen und Bürger in dem Ort an der Grenze zu Bayern waren besonders besorgt und entsetzt darüber, dass Mohtajar N. nach seiner Haftstrafe nach Illerkirchberg zurückgekehrt war und dort weiterhin lebte. Zwischenzeitlich hatte der heute 31-Jährige schon einmal drei Monate lang in Abschiebehaft gesessen, doch seine Rückführung nach Afghanistan scheiterte damals. Diesmal war es anders. Allerdings hat der Anwalt des Afghanen schon angekündigt, sich um ein Visum zu bemühen, damit sein Mandant zurückkehren könne. Dessen Freundin erwarte in zwei Monaten ein Kind.

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    7 Kommentare
    Jochen Hoeflein

    Gut so, dass diese Rechtsbrecher DEU für immer verlassen hat. Zuwanderer, die Gesetze in so eklatanter Weise verletzt haben, haben hier nichts verloren. Und da kommt doch schon ein "Anwalt", der für einen dieser "Vögel" ein Visum beantragen will, - Pfui Teufel -Wer bezahlt eigentlich solche Anwälte?

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    Maria Gutmeyr

    Natürlich die Allgemeinheit - heißt der Steuerzahler. Und dann zahlt die Behörde Bürgergeld für den Straftäter, seine Freundin und das Kind. So sieht bei uns die Gerechtigkeit aus.

    Richard Merk

    Vor Gericht und vor Behörden hat jeder das Recht, sich anwaltlich vertreten zu lassen. Es sieht so aus als ob sie das wieder mal nicht begreifen.

    Anton Seitz

    >>Dessen Freundin erwarte in zwei Monaten ein Kind. << Und unter Hinweis auf den Schutz von Familie wird ihm garantiert ein Visum ausgestellt werden.

    Rainer Kraus

    Na hoffentlich war dies nicht nur Aktionismus fürs Volk und die Verbrecher kommen nicht wieder. Berichten zufolge laufen diese Typen nach Ankunft in Afghanistan frei rum.

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    Franz Xanter

    Schon vergessen, in wenigen Tagen ist doch Wahl in Thüringen und Sachsen. Da müssen die Ampelparteien doch noch mal kräftig den Wähler aufzeigen, was sie können. Komisch, vorher hat das nicht geklappt. Aber jetzt, so Knall auf Fall ging das?

    Viktoria Reissler

    Diese ganze "Abschiebung" riecht verdächtig nach "freiwilliger" Ausreise. Dann bekommt man nämlich ein "Handgeld"....................

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